Fortuna Düsseldorf Fortuna schenkt Leipzig die Punkte

Leipzig · Nach einer vor allem in der ersten Hälfte erschreckend schwachen Darbietung verliert Fortuna Düsseldorf beim Aufsteiger RB Leipzig 1:3 (0:2). Der Aufstiegszug ist für das Team von Interimstrainer Taskin Aksoy damit endgültig abgefahren.

Fortuna Düsseldorf: Alle Aufstellungen und Tore der Saison 2014/15
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Die Aufstellungen und Tore von Fortuna Düsseldorf

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Foto: Falk Janning

Sonderlich groß waren die Aufstiegschancen der Düsseldorfer Fortuna ohnehin nicht mehr. Angesichts von neun Punkten Rückstand auf den Tabellendritten 1. FC Kaiserslautern hätte die Truppe von Interimstrainer Taskin Aksoy bei Aufsteiger Leipzig schon unbedingt gewinnen müssen, um noch ein Wörtchen im Kampf um die Spitze mitzusprechen. Dass die Düsseldorfer ihre letzte Chance aber derartig wegwerfen würden, hätten sich die 350 mitgereisten Anhänger ganz sicher nicht träumen lassen. Nach einer vor allem im ersten Durchgang rundum indiskutablen Vorstellung verlor Fortuna 1:3 und kann sich nunmehr vollends den Planungen für die nächste Zweitliga-Saison widmen.

Bezeichnend für das, was die Gäste an diesem Abend im Leipziger Sportforum anzubieten hatten, war eine Szene in der 42. Minute. Charlie Benschop, mit elf Saisontreffern immerhin einer der Top-Torjäger der 2. Bundesliga, kam in aussichtsreicher Situation nahe der Strafraumgrenze zum Schuss — und setzte den Ball volley ins Seitenaus. Es war die Krönung der Düsseldorfer Unzulänglichkeiten, beileibe jedoch kein Einzelfall. Ähnlich dumm hatte sich Fortuna bereits nach sieben Minuten angestellt, als ein Eckball von Dominik Kaiser halbhoch durch den Strafraum hoppelte, aber niemand sich dafür zuständig fühlte. An Oliver Fink ging der Ball direkt vorbei, aber der hinter ihm postierte Rodnei konnte ungehindert einschießen. Torhüter Michael Rensing und Christian Weber wirkten auf der Linie wie festgeklebt.

Gerade 20 Minuten später waren schon alle Messen gelesen, als Leipzig einen Konter über die linke Seite in einem Tempo durchzog, das viel zu schnell für ihre wie betäubt agierenden Gegner war. Stefan Hierländers Schuss wehrte Rensing noch ab, den Nachschuss von Joshua Kimmich, der in der nächsten Saison für den FC Bayern München spielen wird, nicht mehr. Müßig zu erwähnen, dass niemand Kimmich bei dieser Aktion störte.

Die einzigen Düsseldorfer, die sich gegen die Entwicklung wehrten, war das Häuflein der Aufrechten im Gäste-Fanblock hoch oben unterm Dach. Sie hatten dem Boykottaufruf der Fortuna-Ultras getrotzt, taten alles, um ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen. Nur schade, dass diese es ihnen mit der schlechtesten Saisonleistung dankte. Mildernde Umstände dürfen die Rheinländer nicht einmal dafür beantragen, dass sie mit ein wenig mehr Engagement aus der Kabine kamen. Das war nun auch wirklich das Mindeste — und dass es dann sogar noch zum Anschlusstreffer durch Joel Pohjanpalo langte, hatte weniger mit einer eigenen Steigerung zu tun als mit fehlender Organisation der Gastgeber. Die spielten alles andere als überragend, setzten aber mit Yussuf Poulsens 3:1 den Deckel drauf.

Für einen Profi im Düsseldorfer Kader war es ein besonderes Spiel — trotz des Ergebnisses. <u>Da er in Leipzig seinen 22. Liga-Einsatz der Saison absolvierte, verlängerte sich der Vertrag von Axel Bellinghausen automatisch. Allerdings nur um ein Jahr, und der 31-Jährige würde gern zwei Jahre beim Klub seines Herzens bleiben.</u> Die Verhandlungsposition dafür hat sich durch die Umsetzung der Klausel deutlich verbessert, aber die besten Argumente hat der Flügelflitzer in den vergangenen Monaten mit seinen guten Leistungen vorgebracht. Die gestrige, wie bei der gesamten Mannschaft, natürlich ausgenommen.

(jol)
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