Härteres Vorgehen wird geprüft Minister wollen Pyro-Chaoten Grenzen aufzeigen

Magdeburg · Noch ist das Zünden von Pyrotechnik in einem Fußballstadion eine Ordnungswidrigkeit, für die ein Bußgeld fällig wird. Bald könnte es deutlich drastischere Strafen geben.

 Fans brennen Pyrotechnik ab. (Symbolfoto)

Fans brennen Pyrotechnik ab. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Arne Dedert

Das Zünden von Pyrotechnik in Fußballstadien könnte künftig schärfer bestraft werden. Polizeiexperten sollten Vorschläge erarbeiten, wie das Abbrennen und Mitführen von Pyrotechnik härter geahndet werden könne, beschlossen die Länder-Innenminister am Freitag zum Abschluss ihrer Herbsttagung in Magdeburg. Derzeit gilt das Abbrennen als Ordnungswidrigkeit und wird mit einem Bußgeld bestraft, das je nach Bundesland unterschiedlich hoch ausfallen kann. Die Experten sollen nun sowohl schärfere ordnungsrechtliche als auch strafrechtliche Konsequenzen prüfen.

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) erklärte, mit der Neubewertung wolle man „rücksichtslosen Chaoten eine klare Grenze“ aufzeigen. Beuth hatte das Thema eingebracht und gefordert, das Abbrennen mit mindestens einem Jahr Gefängnis zu bestrafen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte die Pläne zwar: „Der Einsatz explosionsgefährlicher Stoffe ist und bleibt sehr riskant“, sagte der Bundesvorsitzende Oliver Malchow. „Wer zu vermeintlichen Stimmungszwecken zündelt, nimmt mögliche schwere Verletzungen unbeteiligter Stadionbesucher billigend in Kauf genommen werden und sollte schärfere Konsequenzen spüren.“ Er warnte aber auch vor einer zusätzlichen Belastung der Einsatzkräfte. In der vergangenen Spielsaison seien statistisch betrachtet 1600 Beamte allein mit Einsätzen an den Fußballstadien der drei deutschen Profiligen beschäftigt gewesen. Er spielte den Ball an die Clubs und forderte verstärkte Einlasskontrollen.

(dpa/sef)
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