Verständnis für den Protest gegen Rassismus DFB-Präsident Keller wünscht sich „mündige Spieler“

Frankfurt · DFB-Präsident Fritz Keller hat Verständnis für den Protest einiger Bundesliga-Profis gegen Rassismus und Polizeigewalt geäußert. Zudem erklärte der Deutsche Fußball-Bund, warum die Proteste überprüft werden müssen.

 Jadon Sancho zeigt sein T-Shirt mit der Aufschrift „Justice for George Floyd“.

Jadon Sancho zeigt sein T-Shirt mit der Aufschrift „Justice for George Floyd“.

Foto: dpa/Lars Baron

„Ich habe großen Respekt vor Spielerinnen und Spielern, die Haltung haben und ihre Solidarität zeigen, solche mündigen Spielerinnen und Spieler wünsche ich mir, auf sie bin ich stolz“, sagte Keller laut einer DFB-Mitteilung vom Montag. Am Wochenende hatten der Schalker Weston McKennie, Gladbachs Marcus Thuram und die Dortmunder Jadon Sancho und Achraf Hakimi in der Bundesliga gegen den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd protestiert.

„Moralisch kann ich die Aktionen am vergangenen Wochenende absolut verstehen. Was in den USA passiert ist, kann niemanden kalt lassen“, sagte Keller. „Wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden, dann ist dies unerträglich. Wenn sie aufgrund ihrer Hautfarbe sterben, dann bin ich tief bestürzt“, ergänzte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Floyd war vergangene Woche nach einem gewaltsamen Polizeieinsatz in den USA gestorben.

McKennie hatte am Wochenende eine Armbinde getragen, Sancho und Hakimi hatten entsprechende T-Shirts unter ihren Trikots gezeigt. Der DFB hatte angekündigt, dass sich der Kontrollausschuss damit befassen werde. „Ob es in den vorliegenden Fällen zu Sanktionen kommen muss, bleibt abzuwarten“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. Es gehe bei der Überprüfung nun „auch darum festzustellen, ob das Spiel und das Spielfeld der richtige Ort für diese Handlungen sind. International gilt, dass die unmittelbare Phase des Spiels frei bleiben soll von politischen Äußerungen und Botschaften jeder Art“, erklärte Koch.

(dpa/old)
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