Bundeliga live in den Kneipen - Übertragungen haben Nachspiel Premiere World mahnt 1700 Gastwirte ab

München (dpa). Der Auftakt der neuen Bundesligasaison hat für viele Gastwirte und Kneipenbesitzer in Deutschland ein Nachspiel. Der Bezahl-Fernsehsender Premiere World verschickte an 1 700 Betriebe eine Abmahnung, weil sie in ihren Lokalen ohne das notwendige Gastro- Abonnement die Premiere Live-Übertragungen zeigten.

"Wir werden ausnahmslos alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um nicht genehmigte Ausstrahlungen unseres Sportangebotes in Gaststätten zu verhindern", erklärte Premiere World-Geschäftsführer Ferdinand Kayser am Montag in München. Der zur Kirch-Gruppe gehörende Sender kontrollierte nach Angaben einer Sprecherin an diesem Wochenende bundesweit rund 17 000 Gaststätten.

In vielen Kneipen ist der Andrang groß, wenn Fußball gezeigt wird. Die öffentliche Ausstrahlung mit einem Privatabonnement ist aber laut Premiere nicht zulässig. Stattdessen bietet der Sender Wirten für 349 DM im Monat ein Gastro-Abonnement, das neben der Decoder-Miete auch Partien der Champions League und andere Sportereignisse beinhaltet. In dieser Saison zeigte Premiere World erstmals alle 306 Saisonspiele der Bundesliga live. Dadurch soll die zuletzt nur langsam steigende Abonnentenzahl deutlich anziehen.

Die Gastwirte, die bei der Premiere World-Kontrollaktion am Wochenende erwischt wurden, wurden aufgefordert, eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. "Bei einer Verweigerung der Unterschrift droht den Betroffenen der weitere Rechtsweg bis hin zu einem gerichtlichen Verfahren", drohte der Sender. Damit solle die Fairness gegenüber den lizenzierten Vertragspartnern gewahrt werden.

(RPO Archiv)
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