Bayer und Bayern müssen nachsitzen Nur sieben Bundesligisten im Pokal-Achtelfinale

Düsseldorf (rpo). Nur noch sieben Bundesligisten sind nach zwei Hauptrunden im 58. DFB-Pokal übrig geblieben. Allerdings müssen die beiden Top-Club Bayern München und Bayer Leverkusen wegen ihrer internationalen Verpflichtungen noch nachsitzen und haben in zwei Wochen die Chance, ins Achtelfinale einzuziehen.

Der frisch gebackene Weltpokalsieger muss sein Zweitrunden-Spiel beim Nord- Regionalligisten VfL Osnabrück am 12. Dezember nachholen. Der Sieger trifft auf den VfL Wolfsburg. Die Partie des Erstliga-Spitzenreiters aus dem Rheinland beim VfL Bochum ist für den 11. Dezember angesetzt. Sollte Trainer Klaus Toppmöller mit seiner Elf an alter Wirkungsstätte gewinnen, müsste Bayer in Runde drei bei Hannover 96 (4:0 beim VfL Wolfsburg/Amateure) antreten.

Diese beiden Achtelfinal-Nachholspiele bringen den DFB und die beteiligten Clubs in arge Terminnöte. Am 29./30. Januar 2002 steht schon das DFB-Viertelfinale auf dem Programm. Die Winterpause endet für die Bundesligisten mit dem 19. Spieltag bereits am 26. Januar. So müssen die Pokalspiele schon am 22. und 23. Januar ausgetragen werden. Dies bedeutet, dass die Clubs ihren Urlaub verkürzen müssen. "Bis zum Saisonende Anfang Mai gibt es nur noch Engische Wochen", klagte Hermann Selbherr, Spielausschuss-Vorsitzender beim DFB, über die Terminenge, die sich durch den internationalen Spielkalender verschärfe. "Wir haben gar keine andere Möglichkeit mehr gehabt. Und so können wir alle Viertelfinals Ende Januar austragen."

Die Auslosung am späten Mittwochabend im ZDF ergab weitere reizvolle Achtelfinal-Duelle, die am 11./12. Dezember ausgetragen werden. Großer Jubel herrschte vor allem beim Zweitliga-Spitzenreiter FSV Mainz 05, als der Ex-Lauterer Martin Wagner als "Glücksfee" den Lokalrivalen 1. FC Kaiserslautern als nächsten Gegner aus der Lostrommel fischte. "Das wird ein Highlight, ein echtes rheinland- pfälzisches Endspiel", freute sich FSV-Trainer Jürgen Klopp. Die "roten Teufel" hatten sich zuvor erst dank eines Last-Minute-Tores des eingewechselten "Seniors" Olaf Marschall zum 3:2 mit Ach und Krach bei Waldhof Mannheim durchgesetzt. Lauterns Vorstandschef Jürgen Friedrich zeigte sich entsetzt nach der schwachen Leistung der Elf: "Aber wir bleiben mit dem glücklichen Sieg im Pokal-Geschäft."

Grenzenloser Jubel herrscht dagegen beim SV Darmstadt 98. Die "Lilien" rangen in einem wahren Pokalkrimi den SC Freiburg mit 3:1 im Elfmeterschießen (3:3 nach 120 Minuten) nieder und schalteten damit nach dem FC St. Pauli bereits den zweiten Erstligisten aus. Und schon steht der dritte Festtag für den von Michael Feichtenbeiner trainierten Süd-Regionalligisten und seine Fans an. Denn im Achtelfinale kommt Pokalverteidiger FC Schalke 04 ans Böllenfalltor. Das ist ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk", so Feichtenbeiner.

Während der 1. FC Köln mit dem knappen 2:1 im Rhein-Derby bei Alemannia Aachen einer Blamage entging, zog Borussia Mönchengladbach im einzigen Bundesliga-Duell am Mittwoch bei 1860 München mit 3:4 den Kürzeren. Dabei führten die "Fohlen" bei den "Löwen" vor der Geisterkulisse von 5700 Fans schon nach 38 Minuten mit 3:1, ehe Neuzugang Davor Suker bei seinem Debüt zum Helden mutierte.

Der kroatische Nationalspieler bereitete das Anschlusstor durch Martin Max (48.) vor und sorgte sechs Minuten später mit dem Ausgleich für Hochspannung in dem Pokalfight, den Michael Wiesinger mit seinem Traum-Freistoßtor in Häßler-Manier (73.) dann entschied. "Ich danke Gott, dass sich gleich in meinem ersten Spiel getroffen habe", sagte Suker. Während die Elf von Peter Pacult im Achtelfinale zum VfB Stuttgart reisen darf, ärgerte sich Borussen-Trainer Hans Meyer über die verpasste Chance. "So ein Spiel muss man dazu nutzen, den Kopf frei zu bekommen und Selbstbewusstsein zu tanken."

Ohne große Probleme in die nächste Runde zog Vorjahres-Finalist Union Berlin mit 3:0 beim fünftklassigen Verbandsligisten SSV Ulm ein. Wesentlich mehr Mühe hatten die Zweitliga-Clubs Rot-Weiß Oberhausen und Eintracht Frankfurt. Beide Vereine setzten sich jeweils erst im Elfmeterschießen beim SSV Reutlingen bzw. den Amateuren von Werder Bremen durch.

(RPO Archiv)
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