Andreas Möllers Frust folgte die Kampfansage Nationalmannschaft ist dereit kein Thema für den Dortmunder

Dortmund (sid). Dem Frust folgte die Kampfansage: "So schnell lasse ich mich nicht auf's Abstellgleis schieben. Totgeglaubte leben länger", erklärte voller Zuversicht Andreas Möller einen Tag nach der für ihn niederschmetternden Diagnose. Der Nationalspieler d.D. vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hatte sich bereits am Dienstag im Training einen Muskelbündelriss zugezogen, der eine rund sechswöchige Pause erfordert.

Am Mittwoch war in einem TV-Bericht bereits gemutmaßt worden, dass diese Verletzung gleichbedeutend mit dem Ende der Möller-Karriere beim BVB sei und die rund zehn Jahre jüngeren Kollegen Lars Ricken oder Wladimir But endgültig den 32-Jährigen aus der Mannschaft drängen. "So ein Unsinn. Lothar Matthäus ist mit 32 Jahren die Achillessehne um die Ohren geflogen; da haben alle gedacht: Das war's. Und heute ist der 38 und nach wie vor Stammspieler. Meine Verletzung ist verglichen mit der von Lothar damals ein schlapper Bluterguss."

Möller ist Kummer gewohnt, schließlich war er auch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen worden. "Ich bin immer zurückgekommen, und wenn ich dann wieder gespielt habe, dann war das meistens sehr ordentlich", berichtet der 85-malige Nationalspieler, der keine Konkurrenz fürchtet: "Ich bin schneller wieder da als manche glauben, denn ich habe gutes Heilfleisch. In drei Wochen beginne ich mit dem Lauftraining, dann sehen wir weiter."

Um den Kontakt zur Mannschaft zu halten, reist Möller auch am kommenden Dienstag mit ins Trainingslager des BVB in die Türkei. "Dort kann ich meine Verletzung optimal behandeln lassen", meint Möller. Die in der Türkei vorgesehenen Gespräche mit den BVB-Verantwortlichen über eine Vertragsverlägerung hat der gebürtige Frankfurter auf eigenen Wunsch vertagt. "Ich will erst wieder gesund werden und spielen. Danach können wir uns in Ruhe unterhalten. Es wird keine Pokerei geben. Wir werden offen und ehrlich reden", kündigt Möller an.

Zu den Spekulationen, er wolle seinem Ex-Trainer Ottmar Hitzfeld zu Bayern München folgen, erklärte der Welt- und Europameister: "Ich muss mich nirgendwo anbieten und habe den Namen Bayern München auch nie genannt." Deutlicher wird Möller in Sachen Nationalmannschaft. "Dort stand ich in den vergangenen Monaten doch gar nicht zur Diskussion. Deshalb ist das derzeit auch kein Thema für mich", meint der frühere Italien-Legionär, der sich nach dem durchwachsenen vergangenen Jahr auch durch den Rückschlag zu Beginn dieses Jahres nicht aus der Bahn bringen lässt: "Ich mache mich nicht verrückt. Es kann aber nur noch besser werden."

(RPO Archiv)
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