2:0 gegen Nordirland DFB-Team feiert dritten Sieg im dritten Qualifikations-Spiel

Hannover · Drittes Spiel, dritter Sieg: Weltmeister Deutschland marschiert weiter im Eiltempo durch die Qualifikation für 2018. Nach dem 2:0 (2:0) gegen EM-Achtelfinalist Nordirland hat das DFB-Team die maximale Ausbeute von neun Punkten nach den Spielen gegen die drei vermeintlich stärksten Gegner - und das ohne Gegentor.

Deutschland - Nordirland: die Bilder des Spiels
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Nach der zähen Ausscheidung zur EM scheint diese Qualifikation für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zum Spaziergang zu werden. Auch im letzten Pflichtspiel des Jahres am 11. November in San Marino sind die drei Punkte fest eingeplant. Löw, mit dem DFB-Präsident Reinhard Grindel unbedingt noch vor der WM verlängern will, durfte nach den Toren von Julian Draxler (13.) und Sami Khedira (17.) den 94. Sieg in seinem 141. Länderspiel bejubeln.

Nach offizieller DFB-Zählung hat er dadurch den Siegrekord von Sepp Herberger eingestellt. Nach Angaben des renommierten Fußball-Historikers Udo Muras in der Tageszeitung Die Welt hatte er diesen aber schon durch das 3:0 am Samstag gegen Tschechien überflügelt, da Herberger in vier Spielen weniger offiziell Cheftrainer war.

Offensiv zeigte der Weltmeister am Dienstag in Hannover, wohin das DFB-Team elf Monate nach dem wegen eines Terror-Verdachts abgesagten Duells mit den Niederlanden zurückkehrte, erneut teilweise begeisternden Fußball. Defensiv wirkte das Löw-Team bei den wenigen Vorstößen der Nordiren aber nicht immer sattelfest.

Der Bundestrainer vertraute dem gleichen Team, das gegen Tschechien in Hamburg geglänzt hatte. Die Hoffnungen auf einen Startelfeinsatz von Ilkay Gündogan erfüllten sich somit nicht. Der Mittelfeldspieler, der nach fast einjähriger Verletzungspause bei seiner Einwechslung gegen die Tschechen sein Comeback in der Nationalmannschaft gegeben hatte, kam aber zumindest nach der Pause für Mesut Özil und agierte auch auf dessen Position zentral offensiv.

Wie vom Trainer und den Spielern prognostiziert, igelten sich die Nordiren ein. Der EM-Achtelfinalist setzte mit der lautstarken Unterstützung von über 2000 mitgereisten Fans auf ein defensives 5-4-1-System. Damit musste der Favorit andere Lösungen finden als gegen die deutlich offensiver agierenden Tschechen.

Während Jerome Boateng und Mats Hummels gegen die Tschechen das Spiel mit ihren Diagonalbällen aus der Innenverteidigung heraus immer wieder geöffnet hatten, waren nun verstärkt Toni Kroos und Sami Khedira im defensiven Mittelfeld im Spielaufbau gefragt. Zudem versuchte es das DFB-Team verstärkt mit Distanzschüssen - mit Erfolg. Draxler, in dieser Saison in Wolfsburg noch ohne Torbeteiligung, traf aus rund 17 Metern zur Führung.

Der viermalige Weltmeister hielt das Tempo hoch und legte nach. Hummels fand nach einer Ecke mit seiner Kopfballvorlage Khedira, der aus kurzer Distanz einnickte. Die Gäste blieben ohne ihren Kult-Stürmer Will Grigg lange Zeit harmlos, in den letzten Minuten vor der Pause deuteten sie jedoch Torgefahr an und die deutsche Defensive offenbarte Schwächen.

Nach der Pause gab es deutlich weniger Torszenen. Deutschland hatte sich defensiv wieder geordnet und dominierte das Spiel mit extremem Ballbesitz-Anteil eindeutig. Doch auch die Nordiren standen nun etwas sicherer und ließen deutlich weniger Großchancen zu. Dem deutschen Spiel fehlte manchmal etwas die Präzision. Die 42.132 Zuschauer waren dennoch zufrieden. Wie in Hamburg ging mehrfach La Ola durchs Stadion.

Da der Sieg nicht mehr in Gefahr war, konnte Löw es sich aber auch erlauben, Abwehrchef Jerome Boateng vom Feld zu nehmen, der wegen eines Schlags aus dem Tschechien-Spiel auf das Abschlusstraining verzichtet hatte.

(ems/sid)
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