DFB-Kader Darum spielt kein Weltmeister gegen Argentinien
Das Freundschaftsspiel gegen Argentinien ist das erste Spiel, in dem nicht ein Weltmeister vom Titelgewinn in Brasilien 2014 zum Einsatz kommt. Einige Spieler fehlen verletzt oder werden geschont.
Mesut Özil (30) verkündete nur wenige Wochen nach dem blamablen WM-Aus in Russland 2018 seinen Rücktritt aus der DFB-Elf. Der Profi vom FC Arsenal fühle sich vom DFB schlecht behandelt und wolle nicht mehr das Trikot der Nationalmannschaft tragen, schrieb er damals in einer Stellungnahme.
Beim WM-Turnier in Brasilien absolvierte Benedikt Höwedes (31) noch alle Spiele für das DFB-Team. Seit März 2017 hat der heutige Profi von Lokomotive Moskau allerdings kein Länderspiel mehr bestritten. Eine Rückkehr ist kein Thema.
Im Finale von Rio stand Christoph Kramer (28) in der Startelf, musste nach kurzer Zeit aber mit einer Gehirnerschütterum vom Feld. Sein letztes Spiel unter Joachim Löw absolvierte der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach vor der EM 2016, danach wurde er nicht mehr in den Kader berufen.
Im März 2019 war Thomas Müller (30) einer von drei Bayern-Spielern, die Bundestrainer Jochaim Löw ohne Vorwarnung aussortierte. Der Bayern-Spieler reagierte verärgert: „Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr macht mich die Art und Weise, wie das abgelaufen ist, einfach sauer. Kein Verständnis habe ich vor allem für diese suggerierte Endgültigkeit der Entscheidung.“
Matthias Ginter (25) steht eigentlich für den Umbruch im DFB-Team und soll künfitg eine Chef-Rolle in der Innenverteidigung einnehmen. Der Innenverteidiger von Borussia Mönchengladbach, der es bislang auf 28 Länderspiele bringt, fehlt gegen Argentinien allerdings verletzt.
Auch Julian Draxler (26) vom französischen Rekordmeister Paris Siant-Germain musste das Länderspiel gegen Argentinien aufgrund einer Verletzung absagen. Der Mitteleldspieler laboriert an einer Fußverletzung.
Im WM-Finale von 2014 war Andre Schürrle noch ein gefeierter Held. Der 28-Jährige Flügelspieler, der heute in Russland bei Spartak Moskau spielt, legte das entscheidende Tor von Mario Götze auf. Fünf Jahre später ist Schürrle weit weg von einem Kaderplatz im DFB-Team.
Bastian Schweinsteiger beendete erst kürtlich seine aktive Laufbahn als Profi-Fußballer. Als Vize-Kapitän führte er die DFB-Elf in Brasilien bis zum Titel, machte sich im Finale unsterblich. Seine Karriere in der Nationalmannschaft endete nach 120 Länderpspielen im Anschluss an die Europameisterschaft 2016.
Für viele Experten kam die Nominierung von Erik Durm (27) für die Weltmeisterschaft 2014 überraschend. Der heutige Frankfurt-Profi spielte in Brasilien keine Minute, wurde später aussortiert.
Philipp Lahm war 2014 der Erste, der den goldenen WM-Pokal in die Luft hieven durfte. Der Ex-Kapitän, der heute 35 Jahre alt ist, trat völlig überraschend direkt nach dem Turnier in Brasilien zurück. Das Finale gegen Argentienien war sein 113. und letztes Länderspiel.
Genau wie Lahm verkündete auch Miroslav Klose gleich nach dem WM-Triumph seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Ein besseres Ende hätte es nicht geben können: Der damals 36-jährige Stürmer verließ das Turnier als WM-Rekordschütze.
Bei Juventus Turin in Italien erlebt Sami Khedira (32) derzeit seinen zweiten Frühling. Für einen Platz in der Nationalmannschaft reicht das aber wohl nicht mehr. DFB-Trainer Löw verzichtet seit August 2018 auf die Dienste des Mittelfeldspielers.
Per Mertesacker bildete lange einen Teil der deutschen Innenverteidigung – auch beim WM-Titel in Brasilien. Auch der heute 35-Jährige erklärte nach dem Turnier im Jahr 2014 seinen Abschied aus der Nationalmannschaft.
Anders ist die Situation bei Kevin Großkreutz: Seit seinem Weggang von Borussia Dortmud findet er nicht mehr in die Spur, dümpelt derzeit mit dem KFC Uerdingen in der 3. Liga herum. Kein Wunder also, dass Großkreutz keine Rolle mehr in den Planungen von Löw spielt.
Aufgrund einer Adduktorenverletzung am linken Oberschenkel musste Toni Kroos von Real Madrid seine Teilnahme an den anstehenden Fußball-Länderspielen gegen Argentinien und Estland absagen. Damit fehlt einer der wichtigsten Spieler im System von Joachim Löw.
Es gebe keine Veranlassung, Mats Hummels zu nominieren. Mit diesen Worten machte Joachim Löw jüngst ein Comeback des 30-jährigen Innenverteidigers trotz großer Personalnot in der Hintermannschaft zunichte. Löw sortierte Hummels im März 2019 aus.
Das gleiche Schicksal ereilte auch Shkodran Mustafi (27) von Arsenal London. Der Verteidiger machte sein letztes Länderspiel im Rahmen der Qualifikation zur WM in Russland 2018. Danach verschwand Mustafi dauerhaft aus dem Kader.
Zusammen mit Müller und Hummels wurde Jerome Boateng im März 2019 von Bundestrainer Joachim Löw aussortiert. „Ich bin traurig über diese Nachricht, weil es für mich immer das Allergrößte war, mein Land zu repräsentieren“, sagte der Profi von Bayern München über die Entscheidung.
Er war der Held von Rio: In der 113. Minute erzielte Mario Götze das entscheidende Tor im Finale gegen Brasilien und schoss das deutsche Team zum WM-Titel. Nach seiner Stoffwechselerkrankung zeigt er bei Borussia Dortmund zwar immer mal wieder seine Klasse, für das DFB-Team reicht es derzeit aber nicht.
Heute verdient Lukas Podolski (34) sein Geld in Japan beim Verein Vissel Kobe. Bis zu seinem Rücktritt hatte er mit der DFB-Elf großen Erfolg. Sein letztes Länderspiel machte „Poldi“ am 22. März 2017 und erzielte im Spiel gegen England sogar ein Tor.
Ron-Robert Zieler war jahrelang die Nummer drei im Tor der Nationalelf, fuhr auch mit zur WM nach Brasilien. Derzeit haben allerdings andere Torhüter die Nase vorn. Im DFB-Kader ist für den Keeper von Hannover 96 kein Platz mehr.
Auch Torwart Roman Weidenfeller gehörte zum Kader bei der Weltmeisterschaft 2014. Mittlerweile hat der langjährige Torwart von Borussia Dortmund seine Karriere beendet.
Manuel Neuer (33) von Bayern München ist laut Bundestrainer Joachim Löw eigentlich die klare Nummer eins im deutchen Tor. Doch gegen Argentinien darf sich Marc-André ter Stegen beweisen. Der Keeper vom FC Barcelona aus Spanien ist Neuers ärgster Konkurrent im Kampf um die Nummer eins.