Bayern-Präsident skeptisch Hoeneß hält WM-Analyse von Löw für „Alibi-Veranstaltung“

Am Mittwoch stellt Bundestrainer Joachim Löw seine Analyse zum WM-Debakel vor. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sieht die öffentliche Präsentation kritisch.

 Ein Bild aus alten Tagen. Bayern-Präsident und Joachim Löw auf der Tribüne in der Allianz Arena.

Ein Bild aus alten Tagen. Bayern-Präsident und Joachim Löw auf der Tribüne in der Allianz Arena.

Foto: dpa/Marc Müller

"Ich halte überhaupt nichts davon, jetzt so eine Alibi-Veranstaltung zu machen vor den Medien, um den tollen Hecht zu spielen", sagte Hoeneß nach dem Abschiedsspiel von Bayern-Legende Bastian Schweinsteiger am Dienstagabend.

Er glaube nicht, "dass da viel rauskommt", ergänzte Hoeneß skeptisch. "Jogi Löw wäre ja unklug, wenn er jetzt alles in der breiten Öffentlichkeit diskutiert. Wenn es was zu diskutieren gab, hat er das schon längst mit den Verantwortlichen des DFB gemacht und wird mit den Wichtigsten, den Spielern, darüber reden", betonte er.

Hoeneß (66) warnte vor Aktionismus und riet dazu, Ruhe zu bewahren. "Man muss natürlich das ein oder andere ändern. Aber das Allerwichtigste ist, dass die Mannschaft wieder mehr arbeitet, mehr kämpft und sich nicht mehr so in ihr Schicksal ergibt, wie es in Russland war", sagte der Weltmeister von 1974.

Es bringt aus Hoeneß' Sicht nichts, "jetzt zwölf Spieler auszutauschen, sondern da kann man auch die Spieler, die da (bei der WM) gespielt haben, daran erinnern, was sie tun müssten".

Dem FC Bayern kommt bei Löws Neustart nach dem historischen Vorrunden-Aus laut Hoeneß eine Schlüsselrolle zu. "Der deutsche Fußball wird eh nur gut, wenn Bayern gut ist. Daran müssen wir arbeiten", sagte er.

Mit der Mannschaft, die das WM-Desaster zu verantworten hat, ging er hart ins Gericht. "Wenn man gegen einen zweitklassigen Gegner wie Südkorea in 90 Minuten fast keine Torchance herausspielt, obwohl jeder wusste, dass es um Sein oder Nichtsein geht, ist das ein Alarmzeichen", sagte Hoeneß.

(old/sid)
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