Aufgebot Tah und Klostermann verstärken U21-Team bei EM

Frankfurt/Main · Jonathan Tah und Lukas Klostermann werden die U21-Auswahl bei der EM in Italien und San Marino verstärken. Aus der Europameister-Mannschaft von 2017 sind noch fünf Spieler dabei

 Jonathan Tah und Lukas Klostermann.

Jonathan Tah und Lukas Klostermann.

Foto: dpa/Peter Steffen

Kein Leroy Sane, kein Timo Werner, dafür aber Jonathan Tah und Lukas Klostermann: DFB-Trainer Stefan Kuntz hat im "Feilschen" mit Joachim Löw nicht alle Wünsche erfüllt bekommen, reist aber dennoch mit einem starken Team zur U21-EM nach Italien und San Marino. Dort wolle er den Titelverteidiger mindestens "ins Halbfinale" und damit zum Olympia-Ticket führen, sagte Kuntz, der am Mittwoch seinen vorläufigen Kader vorstellte.

Fünf Europameister von 2017 stehen Kuntz dabei zur Verfügung. Noch mehr freuen dürfte den DFB-Coach aber die Nominierung seiner Führungsspieler Tah (Bayer Leverkusen) und Klostermann (RB Leipzig). Beide werden zunächst in Löws A-Team gegen Weißrussland (8. Juni) und Estland (11. Juni) zum Einsatz kommen und anschließend zur U21 stoßen. Das erste EM-Spiel gegen Dänemark steigt am 17. Juni.

"Wir sind froh, dass wir auf Jona und Lukas zurückgreifen können. Sie sind unsere beiden Kapitäne und absolute Führungsspieler. Deshalb wird ihnen der spätere Einstieg auch ohne Trainingslager überhaupt nicht schwerfallen", sagte Kuntz.

In der theoretisch möglichen Bestbesetzung wird die U21 aber wie erwartet nicht antreten: Die ebenfalls spielberechtigten Sane und Werner sowie Thilo Kehrer (Paris St. Germain), Julian Brandt und Kai Havertz (beide Bayer Leverkusen) muss Kuntz seinem "Chef" Löw überlassen. Schmerzhaft sei diese Entscheidung indes nicht, betonte Kuntz: "Da überwiegt ganz klar die Freude bei mir, denn als U21-Trainer ist es meine Hauptaufgabe, Spieler an die A-Nationalmannschaft heranzuführen."

Aus der Europameister-Mannschaft von 2017 sind derweil immerhin noch fünf Spieler dabei: Levin Öztunali (FSV Mainz 05), Mahmoud Dahoud (Borussia Dortmund), der noch angeschlagene Nadiem Amiri (TSG Hoffenheim), Waldemar Anton (Hannover 96) und Lukas Klünter (Hertha BSC) streben den zweiten Titel in Folge an. Auch Lukas Nmecha (Preston North End), der sich erst im März gegen England und für Deutschland entschieden hatte, gehört zum Team. Kuntz nominierte zunächst 27 Akteure, bis zum 6. Juni muss er noch vier Namen streichen.

Auf dem Spiel steht derweil weil: Nur die Sieger der drei Vorrundengruppen sowie der beste Gruppenzweite qualifizieren sich für das EM-Halbfinale, das gleichzeitig das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio garantiert. Die weiteren Gegner des DFB-Teams in der Vorrunde sind Serbien (20. Juni) und Österreich (23. Juni).

Für Kuntz zählt daher vor allem der Einzug ins Semifinale. "Ich finde es immer schwer, wenn man von einer Titelverteidigung spricht, denn wir treten mit einem komplett anderen Kader als vor zwei Jahren an. Trotzdem haben wir natürlich ambitionierte Ziele und wollen so weit wie möglich kommen. Das bedeutet für uns auf jeden Fall, das Halbfinale zu erreichen", sagte der Europameister von 1996. Das passende Team dafür hat er jedenfalls.

Das EM-Aufgebot der deutschen U21-Nationalmannschaft:

Tor: Florian Müller (1. FSV Mainz 05), Alexander Nübel (FC Schalke 04), Markus Schubert (Dynamo Dresden)

Abwehr: Waldemar Anton (Hannover 96), Timo Baumgartl (VfB Stuttgart), Benjamin Henrichs (AS Monaco), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Lukas Klünter, Maximilian Mittelstädt, Jordan Torunarigha (alle Hertha BSC), Jonathan Tah (Bayer 04 Leverkusen), Felix Uduokhai (VfL Wolfsburg)

Mittelfeld: Nadiem Amiri (TSG Hoffenheim), Mahmoud Dahoud (Borussia Dortmund), Maximilian Eggestein (SV Werder Bremen), Robin Koch (SC Freiburg), Eduard Löwen (1. FC Nürnberg), Arne Maier (Hertha BSC), Florian Neuhaus (Borussia Mönchengladbach), Levin Öztunali (1. FSV Mainz 05), Marco Richter (FC Augsburg), Suat Serdar (FC Schalke 04)

Angriff: Johannes Eggestein (SV Werder Bremen), Lukas Nmecha (Preston North End), Janni Serra (Holstein Kiel), Cedric Teuchert (FC Schalke 04), Luca Waldschmidt (SC Freiburg)

(sid/old)
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