U19-EM DFB-Nachwuchs darf sich gegen Ronaldos Erben keinen Patzer leisten

Stuttgart · Die deutschen U19-Junioren stehen bei der Heim-EM im zweiten Gruppenspiel gegen Portugal unter Druck. Im Duell mit Cristiano Ronaldos Erben darf der Weltmeister-Nachwuchs nicht erneut verlieren.

Deutschland verliert Auftakt gegen Italien unglücklich
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Cristiano Ronaldos Erben sollen bei der U19-EM in Deutschland für den heimischen Weltmeister-Nachwuchs nicht zum Spielverderber werden. Vor dem womöglich schon entscheidenden zweiten Gruppenspiel der Talente des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag (19.30 Uhr/Eurosport) in Aspach gegen Portugal warnte DFB-Trainer Guido Streichsbier seine Mannschaft deswegen eindringlich vor der Euphorie im Lager der Iberer nach dem EM-Triumph von "CR7" und Co.

"Bei so jungen Menschen macht das schon viel aus. Sicherlich ist dann eine Portion mehr Leichtigkeit da. Wenn unser Team Europameister geworden wäre, hätte das uns auch beflügelt. Sicher wird das den Portugiesen helfen", sagte Streichsbier einen Tag vor der Begegnung dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Doch außer mit einer gehörigen Portion Rückenwind können die Portugiesen vor allem mit einer exzellenten Jugendarbeit wuchern. Talente wie der Neu-Dortmunder Raphaël Guerreiro (22) oder der erst 18-jährige Renato Sanches von Bayern München sorgten jüngst schon bei der EURO in Frankreich für Furore und hatten ihren Anteil am Titeltriumph von Cristiano Ronaldos Team. Sanches könnte sogar noch für die U19 auf dem Platz stehen.

Einen klaren Vorteil der Südeuropäer in Sachen Nachwuchsarbeit sieht Streichsbier jedoch nicht: "Es gibt pro Dekade vielleicht einmal so ein Top-Talent, aber ich würde jetzt nicht sagen, dass dadurch die portugiesische Nachwuchsarbeit besser ist als die deutsche." Einen immerhin etwas besseren Start in die U19-EM als die deutsche Mannschaft erwischte Portugal aber doch: Gegen Österreich gab es am Montagabend nach 0:1-Rückstand noch ein 1:1.

Pleite würde wohl schon das Aus bedeuten

Für die DFB-Elf ist nach der Auftaktpleite gegen Italien (0:1) die Ausgangslage klar: Ein Sieg würde die Chance zum Einzug ins Halbfinale aus eigener Kraft erhalten, eine neuerliche Pleite hingegen könnte schon das Aus für alle Hoffnungen auf den dritten Titel nach 2008 und 2014 bedeuten. Im letzten Gruppenspiel am Sonntag (19.30 Uhr/Eurosport) in Reutlingen gegen Österreich bliebe dann nur noch der Kampf um Platz drei in der Gruppe und damit ein Play-off-Spiel um die Teilnahme an der U20-WM 2017 in Südkorea.

"Die Ausgangslage ist so, dass man es selbst noch regeln kann. Die Spiele werden jetzt weniger. Jetzt sind noch zwei Spiele, und in denen darf man sich nichts mehr erlauben, um ins Halbfinale einzuziehen", sagte Streichsbier.

Um den vorzeitigen K.o. im Titelrennen zu verhindern, muss sich der DFB-Nachwuchs vor allem in der Chancenverwertung steigern. Trotz überlegener und technisch guter Spielweise blieben im Eröffnungspiel gegen Italien gleich 25 Torchancen ungenutzt.

"Die Mannschaft hat im letzten Herbst zwei Vier-Nationen-Turniere gespielt, wo sie unter anderem beim 8:1 gegen die USA sehr treffsicher war. Die Jungs wissen schon, wie Toreschießen funktioniert, und von daher habe ich da vertrauen, dass sie es geghen Portugal besser machen", sagte Streichsbier.

Die Bilanz der U19 gegen die Portugiesen macht auch Mut. Von sechs Begegnungen gewann die deutsche Mannschaft fünf. Lediglich 2010 verloren die DFB-Talente ein Testspiel. Den wichtigsten Sieg gegen die Iberer holte der DFB-Nachwuchs im EM-Finale 2014.

(sid)
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