Sportlicher Leiter der DFB-Teams „Lasst uns den Straßenfußball in die Vereine holen“

Dresden · Stärkere individuelle Fähigkeiten bei den Spielern, mehr Identifikation mit der Nationalmannschaft, aber auch mehr Individualität - das fordert der Sportliche Leiter der DFB-Mannschaften für die Zukunft.

 Ein Straßenfußball-Turnier in Langenfeld. (Symbolfoto)

Ein Straßenfußball-Turnier in Langenfeld. (Symbolfoto)

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Bei der Ausbildung deutscher Fußballer soll auch wieder mehr Wert auf Identifikation und Individualität gelegt werden. Das betonte der Sportliche Leiter der DFB-Nationalmannschaften, Joti Chatzialexiou, am Montag zum Auftakt des Internationalen Trainer-Kongresses in Dresden. „Wir wünschen uns Spieler, ob in der Kreisliga, der Bundesliga oder in unseren Nationalmannschaften, die sich mit ihrer Mannschaft identifizieren“, sagte Chatzialexiou: „Dann nämlich werden sie sich für das Team zerreißen und stolz darauf sein, für dieses spielen zu dürfen.“

Man wisse, dass Leidenschaft nicht auf Knopfdruck entstehen könne, man müsse sie vermitteln, lehren und aktiv einfordern. „Made in Germany muss wieder Ausdruck für Weltklasse sein“, forderte Chatzialexiou. Dazu müssten auch wieder Spieler „mit herausragenden individuellen Fähigkeiten“ ausgebildet werden.

Man müsse sich im Nachwuchsbereich wieder trauen, das ungeleitete Spiel wieder zu zulassen. „Lasst uns den Straßenfußball in die Vereine holen“, sagte Chatzialexiou, der seit dem 1. Januar den Posten als Sportlicher Leiter der DFB-Nationalmannschaften innehat und den deutschen Fußball nun an einem „Scheideweg“ sieht.

Neben dem WM-Debakel der Nationalmannschaft mit dem Vorrunden-Aus in Russland bezog er sich unter anderem auf das Abschneiden deutscher Profi-Teams und auch den Nachwuchsmannschaften in den europäischen Vereinswettbewerben sowie den Junioren-Auswahlteams des Deutschen Fußball-Bundes. „Keine einfache Situation, die mich nicht nur hinsichtlich der Ergebnisse nachdenklich stimmt“, sagte er. „Unser System braucht neue Impulse. Der deutsche Fußball braucht gezielte Veränderungen.“

(rent/dpa)
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