DFB-Ehrenpräsident Mayer-Vorfelder Rauswurf für Hymnen-Verweigerer

Hamburg · Ehrenpräsident Gerhard Mayer-Vorfelder vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) will die Intonation der Nationalhymne für Nationalspieler vor Länderspielen von Bundestrainer Joachim Löw zur Pflicht gemacht und Verweigerer aus der DFB-Auswahl ausgeschlossen sehen.

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Foto: ddp

"Der Bundestrainer muss die Singpflicht durchsetzen. Notfalls in einem Vier-Augen-Gespräch. Er sagt immer, er könne sie nicht zwingen. Ich sage aber: Klar kann man die Spieler zwingen. Wenn sich einer der Spieler dann immer noch beharrlich weigert, dann wird er eben nicht mehr eingeladen. Und wenn Löw einem seiner Spieler sagt, dass er singen muss, weil er sonst nicht mehr nominiert wird, dann wird er ganz schnell springen", sagte "MV" in einem Interview mit der Bild-Zeitung.

Drei Wochen nach dem EM-Halbfinalaus der deutschen Elf in Warschau gegen Italien ärgerte sich der frühere DFB-Chef noch immer über die Außendarstellung des DFB-Teams bei den obligatorischen Nationalhymnen: "Die Italiener haben mit Inbrunst mitgesungen - und auch mit der gleichen Leidenschaft für ihr Land gespielt. Und wir? Das sah fast schon beschämend aus."

Mayer-Vorfelder sieht in der Herkunft von Spielern wie den türkischstämmigen Mesut Özil oder den aus Tunesien stammenden Sami Khedira, die ihr Schweigen mit Respekt vor ihren Heimatländern begründen, keinen Anlass für Ausnahmen.

"Das glaubt doch kein Mensch, dass Khedira nicht mitsingt, weil er so einen großen Respekt vor Tunesien hat. Der Migrationshintergrund ist für mich keine ausreichende Begründung, stumm zu bleiben. Ich kann nicht für die DFB-Auswahl auflaufen und alle Vorteile einstreichen wollen, dann aber so tun, als wäre ich nur ein halber Deutscher."

(sid)
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