Vor WM-Qualifikation gegen Faröer Poldi und "Killer" Klose in Form — Özil nicht

Düsseldorf · Lukas Podolski und Miroslav Klose kommen als Torschützen für ihre Klubs und mit dem nötigen Rückenwind zum Nationalteam. Mesut Özil muss hingegen bei Real Madrid um seinen Stammplatz fürchten.

Premier League 12/13: Podolski bejubelt ersten Arsenal-Treffer
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Premier League 12/13: Podolski bejubelt ersten Arsenal-Treffer

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Lukas Podolski war plötzlich der "King", Miroslav Klose der "German Killer", einzig Mesut Özil bereitete Sorgen: Als die deutsche Nationalmannschaft am Montag die Vorbereitung auf die WM-Qualifikationsspiele gegen die Färöer und Österreich aufnahm, herrschte verkehrte Welt am Treffpunkt in Barsinghausen. Ausgerechnet die zuletzt kritisierten Podolski und Klose flogen mit frischem Rückenwind nach Deutschland, "Magier" Özil dagegen als unerwarteter Bankdrücker.

Allen voran Podolski strotzte nach seiner ersehnten Tor-Premiere für Arsenal vor Selbstbewusstsein. "Das war ein richtig guter Tag für mich. Beide Treffer waren Wahnsinn", sagte der Ex-Kölner, der von den Gunners-Fans bereits vom "Prinzen" zum "King" befördert wurde.

"Deadly Duo"

Beim FC Liverpool hatte Podolski zunächst die Führung erzielt, anschließend legte er Sturmpartner Santi Cazorla den 2:0-Siegtreffer mustergültig auf. "Deadly duo" schwärmte die Boulevardzeitung Daily Mail, der abgewanderte Robin van Persie ist schon jetzt kein Thema mehr.

Ein Sonderlob erhielt der deutsche Neuzugang von Teammanager Arsene Wenger. "Podolski hat einen tödlichen Instinkt, wenn sich ihm eine Chance bietet. Das sieht man schon im Training. Er hat gut für das Team gearbeitet, ich freue mich für ihn", gab der Arsenal-Boss seinem Stürmer mit auf den Weg. "Podolski war war schlicht herausragend", schrieb der Mirror.

1700 Kilometer entfernt war Podolskis Teamkollege Miroslav Klose sogar doppelt erfolgreich. "Die beiden Tore waren enorm wichtig für mich, aber das ganze Team hat großartig gespielt", sagte Klose nach dem lockeren 3:0 seines Klubs Lazio Rom gegen Palermo. Sowohl die Führung als auch der Endstand gingen auf das Konto des 34-Jährigen, der für seine "doppietta" von der Gazzetta dello Sport prompt zum "German Killer" ernannt wurde.

Klose eine "Naturgewalt"

"Der Deutsche hat einmal mehr seine Klasse bewiesen", schrieb die Gazzetta über Lazios Stürmer: "Er bildet Lazios Angriff ganz allein". Für den in Rom erscheinenden Corriere dello Sport ist der ehemalige Bayern-Angreifer sogar eine "Naturgewalt". Für den Oldie dürfte das Lob vor der Reise zum DFB-Team Balsam für die Seele gewesen sein. Das große Ziel des 122-maligen Nationalspieler bleibt die WM 2014. "Was ich auf keinen Fall will, ist ein Freifahrtschein", sagte Klose in der Bild am Sonntag.

Ganz andere Sorgen hat da Mesut Özil. Bei Real Madrids 3:0 gegen Granada musste der Mittelfelfspieler erstmals dem kroatischen Neuzugang Luka Modric Platz machen. Eine Stunde lang saß Özil auf der Bank, der Deutsche sei "müde", begründete Jose Mourinho seine Maßnahme.

Gut möglich allerdings, dass der Ex-Bremer auch nach der Länderspielpause Bekanntschaft mit der Bank machen wird. Modric habe "sehr gut" gespielt, fand Mourinho und munterte seine Ersatzspieler auf: "Wir haben 20 Mann im Kader. Jeder von ihnen ist wichtig." Nicht ausgeschlossen, dass diese Botschaft auch an Özil gerichtet war.

Für Özil gilt es nun, im DFB-Trikot neues Selbstvertrauen für dem Zweikampf mit Modric zu gewinnen. Selbstvertrauen, das Lukas Podolski und Miroslav Klose derzeit im Überfluss haben.

(sid)
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