DFB-Manager Bierhoff zu Rassismus-Eklat „Dürfen nicht müde werden, uns dagegen aufzustellen“

Amsterdam · Die Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan sind beim Länderspiel gegen Serbien rassistisch beleidigt worden. Nun bezog Oliver Bierhoff Stellung zum Eklat. Der DFB-Manager spricht von einem „gesamtgesellschaftlichen Problem“.

 Oliver Bierhoff (l) und Leroy Sané.

Oliver Bierhoff (l) und Leroy Sané.

Foto: dpa/Markus Gilliar

DFB-Manager Oliver Bierhoff hat nach den rassistischen Beschimpfungen gegen die deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan beim Länderspiel gegen Serbien in Wolfsburg (1:1) von einem „gesamtgesellschaftlichen Problem“ gesprochen. „Es ist jeder gefordert. Wir dürfen nicht müde werden, uns dagegen aufzustellen. Diese Arbeit kann nie aufhören“, sagte Bierhoff am Samstag im ZDF-Sportstudio. Innerhalb des DFB-Teams habe ein wenig Verwunderung geherrscht, da diese Vielfalt ganz gewöhnlich gelebt werde.

Zuvor hatte sich bereits auch Nationalspieler Leon Goretzka deutlich gegen Rassismus positioniert. „Fremdenfeindlichkeit hat keinen Platz im Stadion und in der Gesellschaft. Ich bin ein Kind des Ruhrgebiets. Da antwortet man auf die Frage nach der Nationalität Schalke, Dortmund oder Bochum“, sagte der Mittelfeeldspieler. „Für uns ist Integration kein Thema, sondern Selbstverständlichkeit.“ Goretzka rief zudem zu Zivilcourage auf. Zuspruch erhielt der 24-Jährige vom Dortmunder Marco Reus. „Das ist eine Sache, die absolut nicht geht, wofür wir absolut nicht stehen. Wir stehen für Vielfalt, die Hautfarbe ist egal“, sagte Reus.

Drei Männer haben sich inzwischen bei der Polizei gestellt und sind zu dem Vorfall vernommen worden. Ihnen drohen Stadionverbote und die Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung.

(dpa/old)
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