Porträt Das ist Oliver Bierhoff
Oliver Bierhoff, der ehemalige Manager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, wurde am 1. Mai 1968 in Karlsruhe geboren.
Als Jugendlicher spielte er unter anderem bei Schwarz-Weiß Essen und der Essener SG 99/06. Als 17-Jähriger wechselte er in die A-Jugendmannschaft von Bayer Uerdingen (heute KFC Uerdingen 05)
Dort begann er auch seine Laufbahn als Profi. Seine weiteren Stationen waren der Hamburger SV, Borussia Mönchengladbach, Austria Salzburg, Ascoli Calcio, Udinese Calcio, AC Mailand und die AS Monaco. Sein aktive Karriere beendete er 2003 beim italienischen Klub Chievo Verona.
Der 70-malige Nationalspieler bestritt sein erstes Länderspiel am 21. Februar 1996 gegen Portugal, sein letztes am 30. Juni 2002 im Finale der Fußball-Weltmeisterschaft gegen Brasilien.
In der Nationalmannschaft erzielte Bierhoff 37 Tore, darunter auch des erste Golden Goal im Finale der Europameisterschaft 1996 gegen Tschechien. Bei der Europameisterschaft 2000 in den Niederlanden und Belgien trug er die Kapitänsbinde.
Erfolge als Spieler:
Europameister: 1996
Vize-Weltmeister: 2002
Italienischer Meister: 1999
Torschützenkönig der österreichischen Liga: 1991
Torschützenkönig der Serie A: 1998
Deutschlands Fußballer des Jahres: 1998
Bierhoffs zweite Karriere begann gleichzeitig mit der Jürgen Klinsmanns: Als dieser 2004 Cheftrainer der deutschen Nationalmannschaft wurde, richtete er eigens für Bierhoff den Posten des Managers ein. Diesen füllte Bierhoff auch unter Klinsmann-Nachfolgern Joachim Löw und Hansi Flick aus.
Am 18. Oktober 2013 verlängerte Bierhoff seinen Vertrag als Manager beim DFB-Team bis zur Europameisterschaft 2016.
Bei der WM 2014 in Brasilien wurde die DFB-Elf mit Trainer Joachim Löw Weltmeister. Als wichtiger Aspekt des Erfolgs wurden immer wieder die Auswahl des Teamquartiers und die Rahmenbedingungen generell genannt, was in Bierhoffs Aufgabenbereich lag.
Ab 1. Januar 2018 wurde Bierhoff nach einer Umstrukturierung innerhalb des DFB zu einem von vier Direktoren ernannt. Seine Zuständigkeit lag im Bereich Nationalmannschaften und Akademie. 2022 wurde er vom Direktor zum Geschäftsführer.
Im Sommer 2018 erlebte die DFB-Elf unter Bierhoffs Leitung mit dem Vorrundenaus bei der WM in Russland die erste große sportliche Enttäuschung.
Nach dem WM-Aus wuchs auch die Kritik an Bierhoff. Ihm wurde vor allem vorgeworfen, aus der Nationalmannschaft ein reines Marketingobjekt gemacht zu haben, welches sich immer weiter von den Fans entferne. Sinnbildlich stand dafür der nach dem Titel 2014 eingeführte Slogan „Die Mannschaft“, der zwar international aufgegriffen und zum Synonym wurde, hierzulande aber stets kritisch gesehen wurde. 2022 wurde er abgeschafft.
Bei der um ein Jahr verschobenen EM 2020 im Sommer 2021 gab es die nächste große Enttäuschung: Als Deutschland bereits im Achtelfinale an England scheiterte. Bundestrainer Joachim Löw trat nach anschließend nach 15 Jahren zurück.
Bierhoff präsentierte mit Hansi Flick einen ehemaligen Assistenten Löws als dessen Nachfolger, nachdem Flick mit dem FC Bayern große Erfolge auf Vereinsebene gefeiert hatte.
Das erste große Turnier unter Flick war jedoch die nächste Enttäuschung: Deutschland schied bei der WM 2022 in Katar erneut in der Vorrunde aus. Direkt nach dem Ausscheiden bekräftigte Bierhoff, dass er im Amt bleiben wolle. In der Woche nach der Rückkehr nach Deutschland sollte es eine Analyse mit der DFB-Spitze geben.
Zu dieser Analyse kam es für Bierhoff aber nicht mehr. Am 5. Dezember 2022, zwei Tage vor dem geplanten Treffen unter anderen mit dem DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf, wurde der Vertrag zwischen dem DFB und Geschäftsführer Bierhoff aufgelöst. „Ich mache damit den Weg frei für neue Weichenstellungen“, sagte der 54-Jährige.
Während die DFB-Elf im November 2023 in den USA weilte, tauchte Oliver Bierhoff überraschend in Foxborough bei der Mannschaft auf. Wenige Tage später wurde der Grund dafür bekannt: Bierhoff wurde am 19. Oktober offiziell als neuer Berater des American-Football-Teams New England Patriots vorgestellt, das seine Heimat in Foxborough und zudem eine Kooperation mit dem DFB hat.
Privatleben:
Bierhoff wuchs in Düren und Essen auf. In seiner Essener Zeit sang er auch bei den Domsingknaben. Neben seiner Karriere studierte er an der Fern-Uni Hagen Wirtschaftswissenschaften und schloss nach 26 Semestern erfolgreich als Diplom-Kaufmann ab. Seit 2001 ist Bierhoff mit seiner Frau Klara verheiratet.
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