Nationalmannschaft "Super Mario" ist zurück: Löw hat Gomez "nie abgeschrieben"

Mario Gomez steht erstmals seit über einem Jahr wieder im Kader der deutschen Nationalmannschaft - und hofft auf eine EM-Nominierung.

EM-Kader 2016: Joachim Löw hat sich entschieden
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Joachim Löws EM-Kader

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Foto: dpa, woi lof

Es ist nicht überliefert, ob Mario Gomez ein Freudentränchen im Auge hatte, als ihn die frohe Kunde von Bundestrainer Joachim Löw erreichte. Der 30-Jährige durfte ja mit seiner Nominierung für die Länderspiele gegen EM-Gastgeber Frankreich in Paris am 13. November (21.00 Uhr/Live-Ticker) und vier Tage später gegen die Niederlande in Hannover (20.45 Uhr/Live-Ticker) rechnen, nachdem Löw ihn zuletzt sogar in der Türkei besucht hatte. Und dennoch: Die Rückkehr nach langer Leidenszeit und über einem Jahr DFB-Pause geht "Super Mario" vermutlich zu Herzen. "Ich wäre total gerne bei der EM dabei", sagte er zuletzt.

Sein verletzungsbedingtes WM-Aus 2014 bewegt ihn noch immer: Als er sich im März 2014 in Neapel erneut am Knie verletzt hatte, saß er weinend in der Kabine. "Ich wusste genau: Der Traum ist geplatzt, das war unglaublich schmerzvoll", sagte er Mitte Oktober der Sport Bild. Für seinen Traum von einem Comeback unter Löw schuftete der 60-malige Nationalspieler (25 Tore) schwer, sein Wechsel zu Besiktas Istanbul nach zwei unglücklichen Jahren beim AC Florenz stand auch unter dem Zeichen der Rückkehr zum DFB.

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Foto: Markus Gilliar/DFB/dpa

In Paris am kommenden Freitag soll es nun so weit sein - 436 Tage nach seinem letzten Einsatz. "Ich habe Mario nicht abgeschrieben. Auf keinen Fall", sagte Löw zuletzt, "er ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann." Doch Löw setzte diesen Sätzen immer ein "Wenn" hinzu. Wenn Gomez fit ist, oder: Wenn er "Selbstvertrauen hat". Das klang trotz Stürmerkrise nicht nach grenzenlosem Vertrauen in den Torjäger, der für Besiktas in den vergangenen elf Pflichtspielen neun Mal traf.

Gomez und das DFB-Team - das war seit seinem Traumdebüt mit einem Tor gegen die Schweiz im Februar 2007 keine durchweg glückliche Beziehung. Sein berühmter Fehlschuss bei der EM 2008 gegen Österreich verfolgte ihn über Jahre. Bei der WM 2010 blieb er in vier Kurzeinsätzen ohne Tor. Zwei Jahre später schoss er Deutschland mit drei Toren fast im Alleingang ins EM-Viertelfinale, saß dort aber auf der Bank. Beim Halbfinal-Aus gegen Italien nahm Löw ihn zur Pause raus. Seitdem bestritt er nur drei Länderspiele.

Beim Comeback am 3. September 2014, der WM-Final-Revanche gegen Argentinien (2:4), wurde Gomez vom Düsseldorfer Publikum nach einigen verstolperten Chancen gnadenlos ausgepfiffen - Löw nahm ihn wieder vorzeitig runter; vier Tage später beim Auftakt der EM-Qualifikation gegen Schottland (2:1) saß Gomez 90 Minuten auf der Bank. Danach wurde er nicht mehr eingeladen - bis Freitag.

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