Kommentar zum Umbruch in der Nationalmannschaft DFB-Team braucht noch Zeit

Düsseldorf · Bundestrainer Joachim Löw hat sich lange gegen den Umbruch gesträubt. Er hat die Zeichen der Zeit zu spät erkannt. Nun hat er endlich die jungen Kräfte von der Leine gelassen. Ihnen sollte man jetzt Zeit geben zu reifen. Ein Kommentar.

Deutschland gegen die Niederland: „Ein Fußballjahr wie eine Ohrfeige“ - Pressestimmen
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„Ein Fußballjahr wie eine Ohrfeige“

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Foto: dpa/Friso Gentsch

Joachim Löw hat zu lange gewartet. Der deutsche Fußball hätte die Kraft gehabt, sich selbst zu erneuern. Doch der Bundestrainer hatte lieber am Bewährten festgehalten. Und nun lässt er endlich eine junge Generation von Hochbegabten ans Tagwerk. Und Überraschung: die Spieler müssen sich auf diesem Niveau erst einmal einspielen. Was möglich ist, haben Sane, Werner, Gnabry eindrucksvoll forgeführt.

Deutschland - Niederlande: das DFB-Team in der Einzelkritik
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Deutschland - Niederlande: das DFB-Team in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Christian Charisius

Deutschland kann im Konzert der Großen durchaus mitspielen. Aber eben noch nicht über 90 Minuten. Nun muss man schlichtweg Geduld haben und sich nicht von dem Abstiegstheater der Nations League beeindrucken lassen. Der DFB hat eine große Auswahl an Akteuren zur Verfügung. Um ein Führungsspieler zu werden, braucht man Zeit und muss Erfahrungen sammeln. Löw hat kein neues System erfunden. Löw hat endlich die jungen Kräfte von der Leine gelassen. Nun muss sich aber daraus auch wieder eine neue Spielkultur entwickeln. Nur Schnelligkeit alleine wird nicht den Unterschied ausmachen.

Andere Nationen sind ein paar Schritte weiter. Die Franzosen haben ein unglaublich reifes System und auch die Holländer haben sich taktisch enorm gesteigert nach Jahren der Tristesse. Deutschland hatte sich zu lange auf Talent alleine verlassen. Es ist an Löw, daraus mehr zu machen. Wenn er weiter bereit ist, sich für Neues zu öffnen, dann kann man ihm den Umschwung durchaus zutrauen.

Die letzten Auftritte der deutschen Mannschaft machen jedenfalls Mut, dass wieder etwas Großes heranwachsen kann.

(gic)
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