„Die Fifa glaubt an die Meinungsfreiheit“ DFB-Team muss nach Menschenrechts-Botschaft keine Sanktionen fürchten

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss nach ihrer Aktion für Menschenrechte mit Blick auf die Arbeitsbedingungen im WM-Gastgeberland Katar keine Sanktionen der Fifa befürchten. Der Weltverband äußerte sich am Freitag dazu.

Deutsche Fußball-Nationalmannschaft setzt Zeichen gegen Menschenrechtsverletzungen
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DFB-Team setzt Zeichen für Menschenrechte

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Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

„Die Fifa glaubt an die Meinungsfreiheit und an die Kraft des Fußballs, den positiven Wandel voranzutreiben“, teilte der Weltverband der Deutschen Presse-Agentur mit. Es werde - wie auch bei einem Protest von Norwegens Nationalspielern am Vortag - kein disziplinarisches Verfahren eingeleitet. Die Äußerung von Botschaften zum Beispiel politischer Natur war im Weltfußball in den vergangenen Jahren immer wieder ein Streitthema gewesen.

Die Nationalspieler hatten sich vor dem 3:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Island am Donnerstag in Shirts präsentiert, die die Aufschrift „Human Rights“ (Menschenrechte) ergaben. Damit zielte das Team auch auf die Arbeitsbedingungen in Katar ab. „Es ist ziemlich eindeutig gewesen. Wir haben in der Mannschaft darüber gesprochen. Wir haben natürlich die WM vor uns. Darüber wird immer wieder diskutiert. Das möchten wir der Gesellschaft klarmachen, dass wir das nicht ignorieren. Dass wir ganz klar sagen, was für Bedingungen da herrschen müssen“, sagte Nationalspieler Leon Goretzka.

Erst am Mittwoch hatten die Norweger vor ihrem Spiel gegen Gibraltar T-Shirts mit der Aufschrift „Respect - On and off the pitch“ (Respekt - auf und neben dem Platz) getragen. Später hatten die Spieler bei der Nationalhymne ähnliche Shirts mit dem Schriftzug „Human rights - On and off the pitch“ (Menschenrechte - auf und neben dem Platz) an.

WM-Qualifikation: Deutschland gegen Island - die Bilder des Spiels
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Deutschland - Island: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Katar steht als WM-Gastgeber 2022 immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern in der Kritik. Nach Recherchen des „Guardian“ sind in den vergangenen zehn Jahren mehr als 6500 Gastarbeiter aus fünf asiatischen Ländern gestorben. Katars Regierung erklärte, dass sie in den vergangenen Jahren mit Reformen die Lage der Arbeiter deutlich verbessert habe. Menschenrechtler räumen Fortschritte ein, mahnen aber, die Reformen würden unzureichend umgesetzt.

(ako/dpa)
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