Löw über früheren DFB-Präsidenten "Müssen Mayer-Vorfelder dankbar sein"

München · Bundestrainer Joachim Löw hat die Rolle des ehemaligen DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder in Bezug auf die positive Entwicklung im deutschen Fußball herausgestellt.

Joachim Löw: Seine Turnier-Bilanz als Bundestrainer
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Foto: dpa/Andreas Gebert

Man müsse Mayer-Vorfelder "auf jeden Fall" dankbar sein, sagte Löw im Interview mit dem Internet-Portal Sport1: "Nach der EM 2000 hat man erkannt, dass der deutsche Fußball in einer Krise steckt und man die Ausbildung reformieren sollte. Das ist ein Verdienst von MV, aber auch der Vereine und deren Arbeit in den Nachwuchs-Leistungszentren."

Die technische Ausbildung sei in den vergangenen zehn Jahren "viel besser geworden und das zahlt sich langfristig aus. Jetzt haben wir Spieler wie Götze, Özil und und und", führte der Bundestrainer weiter aus.

Zuletzt hatte Ex-Bundestrainer Berti Vogts erklärt, dass eigentlich er und nicht Mayer-Vorfelder für den Aufschwung seit dem Vorrunden-Aus bei der EURO 2000 verantwortlich sei. Er habe schon nach der EM 1984 die Jugendinternate in Frankreich und England besucht "und dem DFB danach meine Ausarbeitungen zum Thema Nachwuchsförderung übergeben", betonte Vogts im kicker. Heute würde Mayer-Vorfelder aber behaupten, "er habe von mir nie etwas zum Thema Nachwuchsförderung bekommen".

Löw hat indes einmal mehr verdeutlicht, dass er derzeit nicht an einen Job als Vereinstrainer denkt. Zuletzt war in Spanien spekuliert worden, dass Löw Coach bei Real Madrid werden könnte. Im fehle der Alltag als Vereinstrainer nicht, sagte der 51-Jährige dazu, "weil die Aufgabe mit dieser jungen Mannschaft und den Turnieren als absolute Highlights so interessant ist. Ich freue mich jetzt auf die EM 2012, dann die WM 2014. Das motiviert mich. Irgendwann kann ich mir die Arbeit bei einem Verein vielleicht mal wieder vorstellen, aber derzeit bin ich sehr zufrieden."

Zu Anfang seiner Karriere sei es dagegen "gar nicht mein Wunsch gewesen, bei einem Verband zu arbeiten. Ich wollte als junger Trainer jeden Tag mit einer Mannschaft arbeiten. Im Nachhinein hat mich dieser Wechsel zum DFB aber erst als Trainer geformt. Da habe mich von diesem Blick mit der Vereinsbrille gelöst und über den Tellerrand geschaut", sagte Löw weiter.

(sid)
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