Nach Rücktritt aus der Nationalmannschaft Vater Özil „traurig, dass es so zu Ende geht“

Düsseldorf · Mustafa Özil hat sich bestürzt über den Rücktritt seines Sohnes aus der Nationalmannschaft geäußert - und gleichzeitig Verständnis für die Entscheidung gezeigt. Nach Aussage des Bruders sei ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen.

 Mesut Özil ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.

Mesut Özil ist aus der Nationalmannschaft zurückgetreten.

Foto: dpa/Michael Probst

„Ich bin sehr traurig, dass seine große Karriere in der Nationalmannschaft so zu Ende geht. Das ist unwürdig", sagte Özils Vater der „Bild“.

Sein Sohn sei "einfach zu verletzt wegen der Anfeindungen, zu gekränkt", fügte er erklärend hinzu. Mustafa Özil war über Jahre die wichtigste Bezugsperson für seinen Sohn und auch dessen Karriere-Berater. Nach der beruflichen wie privaten Trennung im Herbst 2013 haben beide inzwischen wieder sporadisch Kontakt.

Die Entscheidung zum Rücktritt sei ihm dennoch nicht leicht gefallen, verriet Özils Bruder Mutlu. „Wir haben diese Entscheidung zusammen getroffen. Er hat über das Thema sehr viel nachgedacht“, sagte Mutlu Özil der türkischen Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch. Mesut Özil gehe es aber gut, er konzentriere sich nun auf seinen Verein FC Arsenal.

Mutlu Özil sagte weiter, sein Bruder habe das, was vorgefallen ist, nicht verdient. „Jeder will ein letztes Spiel machen und gut aufhören. Er hätte sich besser verabschieden können.“ Die Schuld für den unglücklichen Abgang liege jedoch nicht bei seinem Bruder.

Zum Thema Rassismus sagte Mutlu Özil, dass es diesen in Deutschland schon immer gegeben habe und dass er nun zunehme. Als Familie hätten sie jedoch keine großen Erfahrungen mit Rassismus gemacht. Seinem Bruder gegenüber gebe es rassistische Äußerungen, viele Deutsche unterstützten den Fußballer aber auch. „Wir sind nicht gekränkt. Wir leben in Deutschland und sind Türken. Wir haben zwei Verbindungen.“

Mutlu Özil sagte, Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan habe am Vortag angerufen und seine Unterstützung gezeigt. „Das reicht uns schon.“ Mutlu Özil ist auch Geschäftsführer im Management-Team seines Bruders.

(old/sid)
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