DFB-Abwehrchef Mats Hummels "Löw hat überhaupt nichts von seinem Stellenwert verloren"

München · Mats Hummels findet, dass Bundestrainer Joachim Löw durch seine Selbstkritik an Autorität gewonnen hat. Die Mannschaft werde ihm auf dem Platz das Richtige zurück geben.

Uefa-Nations-League: DFB-Team trainiert in München
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Foto: dpa/Peter Kneffel

Für Abwehrchef Mats Hummels hat Bundestrainer Joachim Löw nach dem WM-Debakel "auf keinen Fall" an Autorität verloren. "Ein Trainer, der eigene Fehler eingesteht, gewinnt bei einer Mannschaft sehr viel an Kredit und Stellenwert, diese Erfahrung habe ich gemacht", sagte der Fußball-Nationalspieler im kicker-Interview: "Der Bundestrainer hat bei der Mannschaft überhaupt nichts von seinem Stellenwert verloren, er hat sogar gewonnen."

Dass sich Löw während seiner WM-Analyse vor seine Spieler gestellt und viel Selbstkritik geübt hatte, werde ihm hoch angerechnet. "Wir alle wissen, dass der Bundestrainer sehr viel Kritik einstecken musste für Sachen, die wir Spieler auf dem Platz uns eingebrockt haben", sagte Hummels: "Wir wissen, was wir an diesem Bundestrainer haben, wie unglaublich gut er die Nationalmannschaft geführt hat, seit 2006 allein und davor als Co-Trainer: Er wird von der Mannschaft das Richtige auf dem Platz zurückbekommen."

Die Kritik von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm an Löws vermeintlich zu laschem Führungsstil gehe "etwas am Thema vorbei", sagte der Bayern-Profi, der mit Lahm vor vier Jahren den Titel geholt hatte: "Es ist nicht so, dass der Bundestrainer alles durchgehen lässt und wir tun und lassen können, was wir wollen. Er legt Wert auf bestimmte Sachen. Werden die eingehalten, ist er sehr verständnisvoll. Aber insgesamt beruht unser Umgang miteinander auf einem gegenseitigen Vertrauen und Verständnis, das der Bundestrainer von uns immer bekommen wird."

Das Abschlusstraining der DFB-Elf
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Foto: dpa/Angelika Warmuth

Für die kommenden Länderspiele verspricht der 29-Jährige, dass "wir uns - auf gut Deutsch - den Arsch aufreißen". Hummels sei sich bewusst, dass das Aus in Russland "erst mit dem nächsten Turnier" korrigiert werden könne. "Aber wenn wir in der Nations League die zwei großen Gegner Frankreich (am Donnerstagabend, d. Red.) und Niederlande besiegen und gut spielen, ist eine richtige Tendenz zu sehen", sagte er.

(rent/sid)
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