20.45 Uhr: "Zu spät für Kinder!" Löw kritisiert späte Anstoßzeiten

Hannover (RPO). Bundestrainer Joachim Löw hat sich für frühere Anstoßzeiten bei den Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ausgesprochen. "Ich würde es begrüßen, wenn die Länderspiele früher beginnen. Alle Fans müssen ein Recht darauf haben, Länderspiele zu sehen. Aber der Anstoß um 20.45 Uhr ist viel zu spät für Kinder", sagte der 49-Jährige der Bild-Zeitung.

Hier leidet Jogi Löw hinter der Glasscheibe
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Beim Deutschen Fußball-Bund wird schon seit längerem über die kinderunfreundlichen Anstoßzeiten der Nationalelf diskutiert, in Absprache mit den Fernsehsendern ARD und ZDF habe man sich aber auf den 20.45-Uhr-Termin verständigt.

"Uns ist wichtig, dass so viele Fans wie möglich die Länderspiele am Fernsehen verfolgen können. Nach Angaben der Fernsehanstalten schauen um 20.45 Uhr rund eine Million mehr Zuschauer zu als zu einem früheren Zeitpunkt", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und verteidigte damit diese Anstoßzeit.

Dass die öffentlich-rechtlichen Sender durch die Anstoßzeit um 20.45 Uhr höhere Einschaltquoten haben, bestätigte auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. Dennoch zeigen sich die übertragenden Sender derzeit gesprächsbereit. "Wir sperren uns nicht gegen frühere Anstoßzeiten", sagte Gruschwitz. Auch Niersbach kündigte an, dass man sich über dieses Thema noch einmal unterhalten werde, da man natürlich auch an die Kinder denke, die in den Genuss der Live-Übertragungen kommen sollen.

Der DFB-General kündigte zudem an, dass mit großer Wahrscheinlichkeit das abschließende WM-Qualifikationsspiel der deutschen Mannschaft am 14. Oktober in Hamburg gegen Finnland um 18. 00 Uhr angepfiffen wird. Dies habe allerdings nichts mit der Kritik von Löw zu tun, sondern damit, dass die Begegnungen am letzten Spieltag zeitgleich stattfinden müssen, sofern noch keine Entscheidung in dieser Gruppe gefallen sei.

Das Spiel zwischen Aserbaidschan und Deutschlands schärfsten Rivalen Russland wird am selben Tag um 21.00 Uhr Ortszeit in Baku angepfiffen. Niersbach verteidigte angesichts der Tatsache, dass das WM-Qualifikationsspiel des Vize-Europameisters am Mittwoch in Hannover gegen Aserbaidschan nicht ausverkauft war, auch noch einmal die Preispolitik des Verbandes.

"Es gibt Tickets zwischen 10 und 80 Euro, wovon nur 3000 in der höchsten Preiskategorie liegen, der Rest ist billiger", sagte der Generalsekretär und fügte an: "Man konnte bei aller Euphorie nicht davon ausgehen, dass nach der WM 2006 alle Spiele ausverkauft sind. Vergleichsweise können wir noch zufrieden sein. Die italienische Nationalmannschaft geht mittlerweile sogar in kleinere Stadien, um die Arenen voll zu bekommen."

(SID/chk)
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