Sicherheitsbedenken Kein Alkohol bei der WM 2006?

Neuss (rpo). Aus Sicherheitsgründen wird erwägt, zumindest bei einigen Spielen der WM 2006 in Deutschland auf den Ausschank von Alkohol zu verzichten. Das bestätigte Leiter Michael Endler von der in Sicherheitsfragen federführenden "Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze" (ZIS) beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen bei einer Tagung zum Thema Hooliganismus in Neuss.

Der LKA-Beamte hob hervor, dass ein Verbot mit der konkreten Spielpaarung zusammenhänge. "Sobald die teilnehmenden Mannschaften feststehen, werden wir eine Gefährdungsbewertung abgeben und Empfehlungen aussprechen", sagte Endler und erläuterte weiter: "Nach derzeitigem Diskussionsstand werden diese Empfehlung das Organisationskomitee, die Verantwortlichen an den Veranstaltungsorten und übrigens auch der betreffende Hauptsponsor akzeptieren."

Nordrhein-Westfalen, wo bei der WM-Endrunde ein Viertel aller Spiele stattfinden wird, nimmt in der Hooligan-Bekämpfung eine zentrale Rolle ein. Das bevölkerungsreichste Bundesland hat das Rahmenkonzept für die Polizeieinsätze während der WM erarbeitet. Die bundesweite Datei "Gewalttäter Sport", in der etwa 6.000 Hooligans registriert sind, wird vom Landeskriminalamt Düsseldorf geführt. Die ZIS wird während der WM aus Platzgründen von Düsseldorf nach Neuss umziehen, da die Behörde von 13 auf 130 Beamte aufgestockt wird.

Behrens fodert Mithilfe

Nordrhein-Westfalens Innenminister Fritz Behrens, der den Hooligan-Kongress eröffnet, hat bei der Tagung die anwesenden Experten aus 35 europäischen Ländern zur aktiven Mithilfe bei der WM 2006 aufgefordert. "Wir alle wissen: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Aber gemeinsam können wir zum Nutzen der friedlichen Besucher das Störpotenzial in erheblichem Umfang vermindern", erklärte Behrens.

Der SPD-Politiker hofft vor allem, dass alle WM-Teilnehmerländer aktenkundige Hooligans von einer Reise nach Deutschland abhalten werden. "Wir wären dankbar, wenn auch in Ihren Ländern Maßnahmen getroffen werden könnten, um erkannte Gewalttäter an der Ausreise zu hindern", meinte Behrens.

Nordrhein-Westfalen, wo bei der WM-Endrunde ein Viertel aller Spiele stattfinden wird, nimmt in der Hooligan-Bekämpfung eine zentrale Rolle ein. Das bevölkerungsreichste Bundesland hat das Rahmenkonzept für die Polizeieinsätze während der WM erarbeitet. Die bundesweite Datei "Gewalttäter Sport", in der etwa 6.000 Hooligans registriert sind, wird vom Landeskriminalamt Düsselsorf geführt.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort