U21-EM Hrubesch singt sich mit Karel Gott warm für Duell mit Tschechien

Prag · Die deutschen Fußball-Junioren sind nur noch einen Schritt von den Olympischen Spielen in Rio entfernt. Der ist gegen Tschechien im letzten Gruppenspiel der U21-EM allerdings sehr groß. DFB-Trainer Horst Hrubesch stimmte sich mit Schlager-Legende Karel Gott ein.

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Die Konzentration ist hoch, das Selbstvertrauen groß und die Stimmung prächtig: Einen Tag vor dem entscheidenden Gruppenspiel der deutschen Fußball-Junioren bei der U21-EM gegen Tschechien stimmte sich DFB-Trainer Horst Hrubesch mit Schlagerlegende Karel Gott ein. "Ich hatte eine Einladung in sein Haus und war sehr überrascht. Wir haben zusammen Babicka gesungen", erzählte Hrubesch auf der Pressekonferenz vor dem Showdown im voraussichtlich mit 17.000 Zuschauern ausverkauften Stadion in Prag. "Es war meine Musik."

Zusammen mit der 75 Jahre alte tschechischen Musik-Ikone, die vor allem in den 70er Jahren Stammgast in der Hitparade war, nahm Hrubesch einen Trailer und einen kleinen Film für den übertragenden TV-Sender ZDF (20.45 Uhr) auf.

Es ist der Aufgalopp zu einem Spiel, in dem die nächste deutsche Fußball-Generation ein Stück Geschichte schreiben kann. Schon mit einem Remis wäre die erste Olympia-Teilnahme eines deutschen Teams seit 1988 perfekt. "Ich habe viel Olympia geguckt und mir Spiele für die Konsole gekauft. Es ist ein großes Thema. Jeder weiß, dass das nicht viele schaffen", sagte Mittelfeldspieler Johannes Geis.

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Foto: ap, DMV

Für Hrubesch war eine mögliche Qualifikation für die Spiele in Rio ein Antrieb zur Rückkehr als U21-Coach. "Für mich war das ein Turnier, was ich noch nicht hatte. Olympia hat mich fasziniert. Es ist schön, wenn man davon hört, aber besser, wenn man es erlebt", sagte er. Für den Ex-Profi, Europameister von 1980 und Coach der U21-Europameister von 2009, wäre Rio im Rentenalter von 65 Jahren der krönende Abschluss seiner Laufbahn. Seine Spieler stehen am Anfang möglicher glanzvoller Karrieren - so wie die Generation 2009, aus der die Weltmeister Manuel Neuer, Mats Hummels, Mesut Özil, Sami Khedia, Jerome Boateng und Benedikt Höwedes hervorgingen.

Nach dem 3:0 gegen Dänemark strotzen Hrubeschs Spieler vor Selbstvertrauen. "Wenn wir wie gegen Dänemark mit der Überzeugung, dem Mut und der Art und Weise spielen, bin ich überzeugt, dass wir das Spiel gewinnen werden", sagte Mittelfeldspieler Joshua Kimmich.

Respekt vor dem tschechichen Pressing

Hrubesch und Geis mahnten aber auch zu erhöhter Aufmerksamkeit. "Wir müssen von Anfang an da sein und das Spiel bestimmen", sagte Hrubesch. Geis erklärte: "Sie spielen starkes Pressing und gut über außen. Mit den tschechischen Fans wird das richtig unangenehm. Aber wir haben uns auf ein Ziel eingeschworen: Den EM-Titel holen."

Tschechien hatte beim 4:0 im Gruppenspiel gegen Serbien stark aufgespielt, auch dank der drei Tore von Jan Kliment. "Ich glaube nicht, dass ihnen das Angst einflößt", meinte Tschechiens Trainer Jakub Dovalil zum DFB-Team. Schmerzhaft ist der Ausfall von Stürmer Vaclav Kadlec, der sich einen Bänderriss zuzog und nicht mehr zur Verfügung steht. Kadlec hatte gegen Serbien zwei Tore vorbereitet.

Horst Hrubesch steht wieder der komplette Kader zur Verfügung, weil Christian Günter seine Sperre nach der Gelb-Roten Karte im Auftaktspiel gegen Serbien (1:1) abgesessen hat. Die EM-Erfolgsformation aber hat ist wohl bei der Gala gegen Dänemark gefunden worden. "Ich bin kein Freund der Rotation. Ich sehe auch keinen Grund, etwas zu verändern", sagte Hrubesch.

(dpa)
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