Laut Medienberichten: Ex-Krypto-König Bankman-Fried soll für 25 Jahre ins Gefängnis
EILMELDUNG
Laut Medienberichten: Ex-Krypto-König Bankman-Fried soll für 25 Jahre ins Gefängnis

Länderspiel in Italien Geplänkel vor Klassiker: Prandelli kontert Löw

Mailand · Für Bundestrainer Joachim Löw sind sie ein Vorbild. Im Klassiker am Freitag wollen die Italiener diesen Ruf bestätigen.

 Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli stellt Deutschland auf eine Stufe mit Spanien.

Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli stellt Deutschland auf eine Stufe mit Spanien.

Foto: dpa, Matteo Bazzi

Im EM-Halbfinale 2012 hatte sich Joachim Löw verzockt, diesmal war schon das taktische Manöver vor dem Anpfiff erfolgreich. Zu Wochenbeginn hatte der Bundestrainer Italien als Vorbild bezeichnet und dem deutschen Angstgegner vor dem Länderspielklassiker am Freitag (20.45 Uhr/Live-Ticker) in Mailand zusätzlichen Drück aufgebürdet.

Nationaltrainer Cesare Prandelli versuchte diesen zu mindern, indem er Deutschland als die "derzeit mit Spanien spielstärkste Mannschaft der Welt" bezeichnete. Dennoch erwarten die Tifosi am Freitag ohne Wenn und Aber einen Sieg — und ein schönes Spiel gleich noch dazu. Das Vorbild sollte schließlich immer gewinnen.

"In Italien stehen die Spieler sehr unter Druck", sagte Prandelli deshalb: "In anderen Ländern sind die Fans zufrieden, wenn die Spieler alles geben, unabhängig vom Ergebnis. In Italien gibt es eine Fußballversessenheit." Auch dies kann sehr wohl als Replik auf Löw gesehen werden, denn der hatte im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" praktisch das Gegenteil behauptet. Die Italiener, gegen die die deutsche Nationalmannschaft schon seit 18 Jahren auf einen Sieg wartet, störe es "kein bisschen, wenn sie mal drei Bälle auf die Tribüne hauen müssen. Wir würden uns daran stören", sagte der Bundestrainer: "Unser Publikum hat inzwischen ein anderes Anspruchsdenken, auch zu Recht."

Solche Geplänkel sind Mario Balotelli herzlich egal. Der exzentrische Stürmerstar, der Deutschland im EM-Halbfinale 2012 (2:1) mit seinen beiden Toren fast im Alleingang aus dem Turnier geschossen hatte, hat sich und all seinen Kritikern vor einem Monat einen Maulkorb verhängt. "Alle reden und reden und reden. Sie sollen leben und leben lassen", hatte er getwittert und sich seitdem selbst daran gehalten. Fragen am Wochenende beantwortet er nur abweisend mit den Worten: "Es findet übrigens auch ein Spiel statt."

Gegen Deutschland will der 23-Jährige wieder Tore und Taten sprechen lassen. Es wäre ein persönlicher Befreiungsschlag, denn beim AC Mailand hat "Super Mario" zuletzt sogar seinen Stammplatz verloren. Als Trainer Massimiliano Allegri ihn vor dem Champions-League-Spiel beim FC Barcelona fragte, ob er sich selbst denn einsetzen würde, schüttelte Balotelli nur den Kopf und setzte sich auf die Bank.

Top-Torjäger Rossi fällt aus

Am Freitag soll er mit Pablo Osvaldo vom FC Southampton ein Sturmduo bilden, da Italiens Top-Torjäger Giuseppe Rossi wegen einer Mandelentzündung ausfällt. Auf das System mit zwei Angreifern hat sich Prandelli bereits festgelegt, trotzdem stehen Balotelli und Osvaldo gegen Deutschland unter besonderer Beobachtung.

"Die Mannschaft wächst zusammen, aber die 23 Spieler für die WM habe ich noch nicht im Kopf", erklärte der Nationaltrainer: "Im Moment beschäftige ich mich mit etwa 35 Namen. In den nächsten Monaten werde ich genau auf die Leistung schauen. Die Aussicht, bei einer WM dabei zu sein, wird die Spieler anspornen."

Auch das Spiel gegen die DFB-Elf, gegen die die Squadra Azzurra in sechs Spielen seit 1995 nicht verloren hat, ist eine besondere Motivation für den Weltranglistenachten. "Italien gegen Deutschland kann nie ein Freundschaftsspiel sein. Und für mich schon gleich gar nicht", erklärte Mittelfeldspieler Riccardo Montolivo, der sich trotz seiner deutschen Mutter Antje aus Ascheberg bei Plön und der doppelten Staatsbürgerschaft "zu 90 Prozent als Italiener fühlt".

Ans EM-Halbfinale hat "il tedesco", der Deutsche im Kader der Italiener, deshalb auch besonders gute Erinnerungen. "Es war ein wunderbarer Abend. Dieses Spiel war für mich der Höhepunkt, weil das Finale gegen Spanien (0:4, Anm. d. Red.) so schlecht verlaufen ist. Wir hatten den Eindruck, fast wie eine Familie zu sein. Wir hatten den Eindruck, alle einem einzigen Körper zu gehören."

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort