Kommentar zur Nationalmannschaft Der richtige Weg

Düsseldorf · Bundestrainer Joachim Löw hat gebraucht, bis er die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Der Umbruch bei der DFB-Auswahl hat begonnen. Das Spiel in Frankreich bot viele gute Ansätze. Ein Kommentar.

Und er bewegt sich doch. Es dauert aber immer ein bisschen, bis Bundestrainer Joachim Löw in Bewegung gerät. Nach dem üblen Scheitern der DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft in Russland hat er durchgreifende Änderungen versprochen. Heraus kam zunächst ein mattes „Weiter so“ mit den offenkundig verbrauchten Athleten, die ihm seit Jahren zur Seite stehen.

Es ist typisch für Löw, dass er für richtige Entscheidungen viel Zeit benötigt, manchmal viel zu viel Zeit. Schon vor seinem größten Triumph, dem WM-Titel in Brasilien, hätte er mit seiner Beharrlichkeit, mit seiner Sturheit den passenden Wechsel in der Aufstellung beinahe verpasst. Erst eine Verletzung von Shkodran Mustafi veranlasste ihn dazu, den Kapitän Philipp Lahm auf die Position des rechten Verteidigers zurückzuziehen, wie das so viele schon lange gefordert hatten. Das war der Schlüssel zum WM-Sieg.

Der Schlüssel für eine positive Entwicklung der deutschen Mannschaft liegt unter anderem im Einbau der Hochgeschwindigkeits-Fußballer Gnabry, Werner und Sané. Deren Vorstellung in Frankreich macht trotz der unglücklichen 1:2-Niederlage Mut. Löw musste zu diesem Mut gezwungen werden. Ein „Weiter so“ nach der Demontage in den Niederlanden wäre für ihn auf jeden Fall der Anfang vom Ende gewesen. Er hat den Schalter noch einmal umgelegt. Es wurde Zeit.

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