Nach England-Spiel Die deutsche Mannschaft in der Einzelkritik
Gegen England hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft im letzten Pflichtspiel vor der WM in Katar über weite Strecken nicht überzeugt. Dennoch gab es nach einem wilden Spiel ein 3:3. Kai Havertz rettet den Punkt in der Nations League. Die Noten der Spieler.
Marc-Andre ter Stegen: Manifestation des deutschen Überflusses in der Torhüter-Hierarchie: Hinter Manuel Neuer, vor Kevin Trapp. Erst einmal glänzend (25.), dann zweimal sicher (44./49.) gegen Raheem Sterling. Am Ende doch im Dreierpack bezwungen.
Note: 2,5
Thilo Kehrer (Foto links): Rechts Profiteur des von Flick für gescheitert erklärten Experiments mit zwei offensiven Außenverteidigern. Defensiv lange sicher. Will Hansi Flick mehr Esprit, muss er aber einen anderen bringen. Zu spät beim 2:2.
Note: 3,5
Niklas Süle (Foto links): Souverän und meist überzeugend im Stellungsspiel. Regelmäßig ordentliche Vorstöße. Lief bei der ersten englischen Großchance hinterher, seine Grätsche beim 1:2 kam um Zentimeter zu spät.
Note: 3,5
Nico Schlotterbeck: Ersetzte den gesperrten Antonio Rüdiger. Energisch im Zweikampf, den Ballvortrag zu Gündogan übernahm Süle. Verursacher des englischen Elfmeters gegen seinen BVB-Kollegen Jude Bellingham.
Note: 4
David Raum (Foto rechts): Sein erneuter Einsatz trotz schwacher Leistung gegen Ungarn war ein klares Zeichen für die WM. Verbessert, ohne zu glänzen. Etwas mehr offensive Szenen als zuletzt.
Note: 4
Joshua Kimmich (Foto rechts): Ersatzkapitän. Unerklärlich formschwach, erneut nicht die gewohnte ordnende Hand. Seine Chip-Bälle fanden wieder keine Abnehmer. Immerhin ein gefährlicher 20-Meter Schuss (45.+2).
Note: 4,5
Ilkay Gündogan: Wieder erster Ballschlepper. Sortierte nach zehn Minuten gestenreich das Mittelfeld, blieb aber ohne Überraschungsmomente. Als Elfmeterschütze allerdings nervenstark.
Note: 3,5
Jonas Hofmann (Foto links): Hat sich in der Startelf festgebissen, diesmal rechts eine Position weiter vorn. Spielte aber diesmal schwach, zur Pause ausgewechselt.
Note: 4,5
Jamal Musiala: Bekam die angekündigte Chance in seinem „zweiten Zuhause“. Hatte im Zentrum extrem wenig Platz, das Spiel ordneten andere. In der zweiten Halbzeit von Havertz nach rechts verdrängt, wo er umgehend den Elfmeter herausholte und glänzend für Werner auflegte. Insgesamt daher doch belebend. Note: 3
Leroy Sané: Erneut erkennbar motiviert. Leider ebenso harmlos. Wartete in der 60. Minute mutterseelenallein vergeblich auf einen Querpass Werners - er hätte wahrscheinlich ein Tor bedeutet.
Note: 4
Kai Havertz (Foto links): Kam dem Ball als Sturmspitze weit entgegen. Fast immer gut abgeschirmt und schwach, nach der Pause daher zentral hinter dem eingewechselten Werner. Das lag ihm sichtlich besser. Beendete eine Szene, die er selbst eingeleitet hatte, mit einem traumhaften Schlenzer zum 2:0 und sicherte mit seinem zweiten Treffer immerhin das Remis.
Note: 2,5
Timo Werner (ab 46. Minute/Foto rechts): Havertz brachte keine Gefahr, deshalb durfte sich der gegen Ungarn quasi unsichtbare Werner noch 45 Minuten lang ganz vorne versuchen. Sein schwacher Querpass verhinderte eine 100-prozentige Torchance (60.). Später vergab er selbst eine gute Gelegenheit.
Note: 5
Serge Gnabry (ab 68. Minute/Foto links): Gegen Ungarn war der Münchner extrem schwach, diesmal kam er für seinen Vereinskollegen Sane. Dann kippte das Spiel.
ohne Note
Robin Gosens (ab 68. Minute): Hansi Flick wollte seine Alternative für Raum hinten links noch einmal in Aktion sehen.
ohne Note
Thomas Müller (ab 79. Minute): Musste zunächst für Musiala weichen, kam nach dem 2:2 in der vergeblichen Hoffnung auf mehr Stabilität.
ohne Note
Armel Bella Kotchap (ab 90.+1): Kam in der Nachspielzeit.
ohne Note