EM-Qualifikation gegen Deutschland Schottland zittert vor Thomas Müller

Glasgow · Deutschland-Gegner Schottland verlor nicht nur am Freitag das EM-Qualifikationsspiel in Georgien 0:1, sondern musste auch noch ein Rückflug-Chaos verkraften. Die schottische Presse zittert vor allem vor Thomas Müller.

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Foto: afp, agz

Für Schottland kommt es im Augenblick knüppeldick: In der EM-Qualifikation schwach gespielt und verloren, das EM-Ticket in weite Ferne gerückt, dann Rückflug-Chaos — und zu allem Überfluss wartet jetzt auch noch der wiedererstarkte Weltmeister Deutschland. Die Bravehearts mussten vor dem Spiel der Spiele in der EM-Ausscheidung im Glasgower Hampden Park am Montag (20.45 Uhr MESZ/Live-Ticker) gegen die Elf von Bundestrainer Joachim Löw mit zahlreichen Nackenschlägen fertig werden.

"Schottland braucht ein Wunder", schrieb die "Daily Mail" und traf damit wohl den Nagel auf den Kopf. Teammanager Gordon Strachan, dessen Vorbereitung auf das Duell gegen Deutschland durch einen um mehr als dreieinhalb Stunden verzögerten Abflug in der Nacht zum Samstag von Tiflis nach Glasgow empfindlich gestört wurde, gab sich trotzdem kämpferisch: "Ich habe vollstes Vertrauen, dass wir gut organisiert, erholt und bereit sein werden für eine starke Vorstellung", kommentierte Strachan und blickte auf die Aufgabe gegen die Deutschen: "Meine Spieler müssen eine großartige Leistung abliefern, um zu gewinnen."

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Spieler sitzen in Tifils fest

Nicht verraucht ist allerdings seine Verärgerung über den Rückflug mit Hindernissen. Die Chartermaschine der Schotten — aus Amsterdam kommend — war aufgrund von Witterungseinflüssen nicht rechtzeitig in Tiflis gelandet. 60 Stunden liegen nur zwischen dem Abpfiff und der 0:1 (0:1)-Pleite in Georgien und dem Anpfiff gegen Deutschland. Die schottischen Spieler, ausgelaugt vom schweren Spiel in Georgien bei großer Hitze, saßen viele Stunden auf dem Flughafen von Tiflis fest, viele Kicker hockten fast apathisch auf den Gepäckbändern.

Eine gute Vorbereitung auf ein wichtiges EM-Quali-Spiel sieht anders aus. Erst um 3 Uhr am Samstagmorgen konnten die schottischen Spieler den Flieger besteigen, es dauerte aber nochmals 40 Minuten, ehe das Flugzeug aufgetankt war.

Man darf gespannt sein, wie die Schotten die Strapazen verkraftet haben. Und gegen Deutschland hilft nur ein Sieg. Denn mit elf Punkten sind die Briten in der Gruppe D hinter Weltmeister und Tabellenführer Deutschland (16 Punkte), Polen (14) und Irland (12) auf den vierten Rang abgestürzt. In Tiflis enttäuschte das schottische Team auf der ganzen Linie, gab keinen einzigen Torschuss ab. "Es stehen noch drei Spiele aus, und wir wollen so viele Punkte wie möglich holen. Ich habe meine Meinung nicht geändert, wir haben noch alle Chancen, uns zu qualifizieren", sagte Strachan und setzt auf das Prinzip Hoffnung.

Die schottischen Medien fürchten vor allem WM-Held Mario Götze, doppelter Torschütze gegen Polen, und Thomas Müller. "Müller auszuschalten, ist fast unmöglich", schrieb der "Daily Mail", und über Götze hieß es: "One-hit-wonder? No he's wunderbar!" The Herald kommentierte: "Wiedergutmachung für Tiflis? Aber Deutschland ist schon wieder in WM-Form." Strachan ist um seine Aufgabe wirklich nicht zu beneiden.

(sid)
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