3:1-Erfolg für den Weltmeister Götze sei Dank! DFB-Elf löst Polen von der Spitze ab

Frankfurt/Main · Weltmeister Deutschland hat mit der besten Leistung in der bisherigen EM-Qualifikation die Tabellenführung in der Gruppe D übernommen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw landete einen verdienten 3:1 (2:1)-Erfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter Polen. Mit einem weiteren Sieg in Schottland am Montag (20.45 Uhr/Live-Ticker) kann die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes bereits das EM-Ticket buchen.

EM-Qualifikation: Mario Götze schießt Deutschland an die Spitze
Foto: dpa, fg fdt

Weltmeister Deutschland hat mit der besten Leistung in der bisherigen EM-Qualifikation die Tabellenführung in der Gruppe D übernommen. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw landete einen verdienten 3:1 (2:1)-Erfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter Polen. Mit einem weiteren Sieg in Schottland am Montag (20.45 Uhr/Live-Ticker) kann die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes bereits das EM-Ticket buchen.

Es gibt Heimspiele, die sich verdächtig nach Auswärtsspiel anhören. Die deutsche Nationalmannschaft erlebte am Freitagabend so eines. Sie spielte in Frankfurt am Main gegen Polen, und den Wettbewerb der Fanlager entschieden die Gäste über weite Strecken ziemlich deutlich zu ihren Gunsten. Auf dem Rasen sah das anders aus. Der Weltmeister setzte sich im Spitzenspiel der EM-Qualifikationsgruppe D mit 3:1 durch.

Die DFB-Auswahl trat ganz so auf, als habe sie die demonstrative Selbstsicherheit ihres Trainers Joachim Löw verinnerlicht. In geduldigen Kombinationen legte sie sich ihren Gegner zurecht, besetzte die Räume auf dem Platz sehr gut und verunsicherte die polnische Abwehr mit einem variablen Angriffsspiel. Die frühe Führung fiel zwangsläufig. Karim Bellarabi und Jonas Hector sezierten die rechte Defensivseite der Polen, und Hectors Rückpass versenkte Thomas Müller ohne Mühe. Und dann wies Mario Götze jene "enormen Fähigkeiten", die ihm Löw in den Tagen vor der Begegnung vorsichtshalber schon mal unterstellt hatte. Ein paar kurze Bewegungen mit dem Ball und ein Flachschuss der Marke trocken ins kurze Eck — Deutschland führte 2:0.

Lewandowski trifft gegen Bayern-Kollege Neuer

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Als sich das Publikum so langsam darauf einstellte, dass die Heimmannschaft die Polen mal so richtig auseinandernehmen würde, meldete sich der Gast mit Nachdruck zurück. Ein deutscher Ballverlust in der Angriffszone reichte zu einem schnellen Gegenangriff, und Robert Lewandowski wuchtete den Ball nach einer präzisen Außenristflanke von Kamil Grosicki mit dem Kopf ins Netz. Das hatte seinen bayerischen Mannschaftskollegen Manuel Neuer offenbar so beeindruckt, dass der Torwart den nächsten gefährlichen Angriff der Gäste höchstpersönlich mit einem extrem schludrigen Schlag aus dem Sechzehnmeterraum einleitete. Lewandowski fand sich unverhofft in allerschönster Schussposition. Neuer machte seinen Patzer mit einer seiner unnachahmlichen Paraden wieder gut.

In der Halbzeit konnten die Deutschen in der Kabine noch einmal besprechen, warum ihnen das Spiel entglitten war. Sie kamen deutlich sortierter in den zweiten Durchgang. Toni Kroos und Bastian Schweinsteiger ordneten das Spiel in der Zentrale, Neuer und seine Vorderleute verzichteten auf allzu flapsige Aufbauversuche. Die Sicherheit der Startphase mussten sie sich allerdings sehr mühsam zurückarbeiten.

Daran durfte auch Ilkay Gündogan mitwirken, der kurz nach dem Wechsel den verletzten Leverkusener Bellarabi ersetzte. Weil Gündogan viel weniger Stürmer ist als Bellarabi, machte sein Einsatz das Mittelfeld eine Spur kompakter. Und die deutschen Aktionen bekamen wieder mehr Zusammenhang. Es gab einige Möglichkeiten für weitere Tore — unter anderem bei einem Pfostenschuss von Götze, der viel mehr zeigen durfte als zuletzt im Verein.

Götze staubt ab

Dennoch hatten die Deutschen nun einen anderen Gegner. Sie hatten ihn durch das Nachlassen vor der Pause selbst stark gemacht. Und sie erlebten bei Ballverlusten, wie viel Tempo die Polen aufnehmen können. Immer wenn sie über Grosicki und die rechte deutsche Abwehrseite gingen, wurde es dann gefährlich.

Auf der anderen Seite sorgte der Spielstand aber auch dafür, dass die DFB-Auswahl im Angriff größere Räume vorfand. Sie spielte sich häufig sehr geschickt bis in den Strafraum, der Abschluss war allerdings ebenso häufig nicht entschlossen genug. Durch ihre Verspieltheit hielt die deutsche Mannschaft die Partie spannend. Das gefiel nicht jedem. Erst Götzes zweites Tor, diesmal ein schmuckloses Abstaubertor nach einem Schuss von Müller zum 3:1, klärte die Angelegenheit.

(RP)
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