DFB-Nominierung Neuer dabei - Götze, Kroos und ter Stegen nicht

Frankfurt/Main · Der verletzte Kapitän Manuel Neuer führt die DFB-Mannschaft bei den EM-Qualifikationsspielen in Weißrussland und gegen Estland an. Toni Kroos, Marc-Andre ter Stegen und Mario Götze sind nicht dabei. Bundestrainer Joachim Löw fordert zwei Siege.

Joachim Löw bei der EM 2021 – Freiburger, DFB-Pokalsieger, Weltmeister
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Das ist Joachim Löw

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Kapitän Manuel Neuer ist unter Vorbehalt dabei, WM-Held Mario Götze dagegen hat unter Joachim Löw wohl keine Zukunft mehr in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Mit dem angeschlagenen Torhüter, aber ohne den formstarken Dortmunder sowie die geschonten Toni Kroos und Marc-Andre ter Stegen soll die DFB-Auswahl nach dem Prestigesieg in den Niederlanden die nächsten Schritte zur EM 2020 machen.

Neuer führt das 22-köpfige Aufgebot für die Qualifikationsspiele am 8. Juni in Weißrussland und drei Tage später in Mainz gegen Estland (beide 20.45 Uhr/RTL) an, das Bundestrainer Löw am Mittwoch bekannt gab. Der Kapitän von Bayern München ist nach auskurierter Wadenverletzung "zunächst" nominiert, sagte Löw: "Bei Manu werden wir abwarten, wie der Heilungsprozess in den nächsten Tagen voranschreitet." Bei optimalem Verlauf könnte Neuer am Samstag im Pokalfinale in Berlin gegen RB Leipzig sein Comeback geben.

Für Götze dagegen ist die Saison beendet - und wohl auch die Karriere unter Löw. Der Bundestrainer verlor am Mittwoch kein Wort über den Schützen des goldenen Tores in Rio 2014. Er habe die Leistungssteigerung des Dortmunders "registriert", hatte er zuletzt geäußert, sehe auf Götzes Position aber andere Spieler vorne. Beim Neuaufbau in der Nationalmannschaft setze er vor allem auf "Tempo und Handlungsschnelligkeit", betonte Löw in den vergangenen Wochen mehrfach - Götze ist ihm offenbar schlicht zu langsam.

Kroos (muskuläre Probleme) und ter Stegen (Knie) bekommen aus gesundheitlichen Gründen eine Pause. "Mir ist wichtig, dass er zum Start in die EM-Saison wieder topfit ist", sagte Löw über Kroos. Als dritten Torhüter neben Neuer und Kevin Trapp berief Löw Arsenals Bernd Leno.

Julian Draxler, der im März verletzungsbedingt gefehlt hatte, ist wieder dabei, ebenso Jonas Hector. Dieser habe bei Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln "keine einfache Phase" gehabt, aber "Charakter und Mentalität bewiesen und sich eine erneute Berufung verdient", betonte Löw, der auf Antonio Rüdiger (Knie-OP) verzichten muss.

"Man braucht nicht lange herumzureden: Alles andere als sechs Punkte aus diesen beiden Spielen wäre eine Enttäuschung", sagte Löw, der beim 3:2 in Amsterdam mit seiner verjüngten Elf bereits die schwerste Hürde genommen hat. "Unterschätzen werden wir unsere Gegner auf keinen Fall", sagte Löw, der die Favoritenrolle gerne annimmt: "Wir haben ja die höchsten Ansprüche an uns selbst. Das macht uns keinen Druck."

Seine verjüngte Mannschaft durchlaufe "einen spannenden Prozess", meinte Löw, der seinen Kader "in enger Abstimmung" mit U21-Coach Stefan Kuntz nominierte, der am 17. Juni mit seinem Team in die EM in Italien und San Marino startet. Aus Löws Aufgebot stoßen dann U21-Kapitän Jonathan Tah und Lukas Klostermann zu den Junioren.

Löw kommt am Freitag in Berlin mit seinem Stab zusammen, um die zehn Tage mit der Mannschaft zu planen. Tags darauf steht der Besuch des Pokalfinales auf dem Programm, am 3. Juni trifft sich die Auswahl im niederländischen Venlo. Bevor es in Borissow gegen die Weißrussen ernst wird, findet am 5. Juni in Aachen noch ein öffentliches Trainingsspiel statt - möglicherweise auch ein weiterer Härtetest für Spielführer Neuer.

Das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft:

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Bernd Leno (FC Arsenal), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Marcel Halstenberg (RB Leipzig), Jonas Hector (1. FC Köln), Thilo Kehrer (Paris St. Germain), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Nico Schulz (TSG Hoffenheim), Niklas Stark (Hertha BSC), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Manuel Neuer ist dabei, Marc-Andre ter Stegen nicht.

Manuel Neuer ist dabei, Marc-Andre ter Stegen nicht.

Foto: dpa/Christian Charisius

Mittelfeld/Angriff: Julian Brandt (Bayer Leverkusen), Julian Draxler (Paris St. Germain), Serge Gnabry (Bayern München), Leon Goretzka (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (Bayer Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Marco Reus (Borussia Dortmund), Leroy Sane (Manchester City), Timo Werner (RB Leipzig).

(eh/sid)
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