DFB bestätigt „gute Gespräche“ EM-Projekt mit Nagelsmann ganz nah

Update | Frankfurt am Main · Mehrere Medien berichten von einer Einigung zwischen dem DFB und Julian Nagelsmann, der neuer Bundestrainer werden soll. Der Verband bestätigt die Gespräche, eine Entscheidung sei aber noch offen.

Julian Nagelsmann und der DFB sollen sich auf eine Zusammenarbeit geeinigt haben.

Foto: dpa/Marius Becker

Feuerwehrmann Julian Nagelsmann soll die Heim-EM retten. Der frühere Coach von Bayern München bekommt offenbar den schweren Auftrag, die deutsche Nationalmannschaft als 12. Bundestrainer aus dem tiefsten Tal endlich wieder an die Weltspitze zu führen - und dann? Laut Bild-Zeitung haben sich Nagelsmann und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zunächst nur auf einen Vertrag bis 2024 geeinigt. Danach wäre der Weg frei für einen echten Neuaufbau - mit Traumlösung Jürgen Klopp in Richtung WM 2026?

Zunächst heißt die Zukunft des deutschen Fußballs Julian Nagelsmann. Der 36-Jährige folgt voraussichtlich auf den am 10. September freigestellten Hansi Flick. Das berichtete die Bild-Zeitung am Dienstag. Auch Quellen des Kickers besagen, dass es bereits eine mündliche Einigung gibt.

„Es hat heute ein erstes Treffen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Rudi Völler mit Julian Nagelsmann gegeben“, teilte der DFB am Mittag mit. Neuendorf berichtete: „Wir sind in guten Gesprächen.“

Von einer Einigung war jedoch noch nicht die Rede, DFB-Vizepräsident Hans-Joachim Watzke dementierte sie am Abend. „Es ist noch gar keine Entscheidung gefallen“, sagte der Chef von Borussia Dortmund am Dienstagabend vor dem Auftakt bei Paris St. Germain in der Champions League bei Prime Video: „Die Gremien haben noch gar nicht getagt, also kann auch keine Entscheidung gefallen sein.“

Nagelsmann sei aber ein „Top-Trainer, darüber müssen wir gar nicht reden“, sagte Watzke. Dass es Gespräche mit dem 36 Jahre alten Trainer gebe, könne er bestätigen. „Aber alles andere muss man sehen. Wir brauchen nur irgendwann eine zeitnahe Entscheidung. Aber in die USA würden wir gerne gut aufgestellt reisen“, erklärte Watzke.

Laut „Bild“ seien aber nur noch letzte Details zu klären. Das Monatsgehalt für Nagelsmann soll bei etwa 400.000 Euro liegen. Der Vertrag von Nagelsmann mit dem FC Bayern, wo er im März freigestellt worden war, wird aufgelöst. Er wechselt ablösefrei zum Verband.

Nagelsmann würde wie beim FC Bayern 2021 auf Hansi Flick folgen, sein bis Sommer 2026 gültiger Vertrag bei den Münchnern soll demnach aufgelöst werden. Der deutsche Meister würde auf eine Ablöseforderung verzichten, sich aber auch nicht an Nagelsmanns DFB-Gehalt beteiligen. Dieses soll laut „Bild“ deutlich niedriger ausfallen als beim FC Bayern.

Nagelsmann wird in seiner neuen Rolle voraussichtlich vom ehemaligen Nationalspieler Sandro Wagner und seinem langjährigen Vertrauten Benjamin Glück unterstützt. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung (Mittwochausgabe).

Demnach sei das Engagement von Wagner „im Gespräch“. Der 35-Jährige, aktuell Assistent von Hannes Wolf bei der U20-Nationalmannschaft, hatte mit seinem Chef bereits Interimscoach Rudi Völler beim Länderspiel gegen Frankreich (2:1) assistiert. Dabei hinterließ Wagner nach Aussagen von Völler und einiger Nationalspieler einen sehr guten Eindruck.

Etwas weiter scheint die Personalie Glück: Der 37-Jährige werde Nagelsmann zum DFB begleiten, hieß es. Glück lernte Nagelsmann einst in Hoffenheim kennen und wurde dort dessen Co-Trainer. In dieser Rolle begleitete er ihn auch auf dessen weiteren Stationen in Leipzig und beim FC Bayern, wo Nagelsmann im März seinen Job verloren hatte.

(SID/dpa/stja/loy)