Nations League Deutschland - Niederlande: das DFB-Team in der Einzelkritik
So haben wir die deutschen Spieler beim 2:2 gegen die Niederlande bewertet.
Manuel Neuer Der Reklamierarm der Nation hatte wenig Möglichkeiten, den Nachweis seiner besonderen Klasse zu erbringen. Manchmal im Spielaufbau etwas hektisch und nicht ganz so präzise bei den Zuspielen wie zu seinen besten Zeiten. Wenn er gebraucht wurde, war er aber da. Note: 3
Niklas Süle In der von Bundestrainer Joachim Löw vorgegebenen Dreierkette leistete Süle sehr solide Dienste. Kompromisslos in der Defensive, trotz seiner bulligen Statur aber auch technisch gut ausgebilde. Prüfte einmal mit einem verunglückten Kopfball (34.) den eigenen Schlussmann ? zum Glück ist Süle kein Torjäger. Am Ende konnte er nicht verhindern, dass Neuer trotzdem noch zwei Mal hinter sich greifen musste. Note: 3-
Mats Hummels Seine Erkältung hatte der Verteidiger sich endgültig rausgelaufen. Ein umsichtiger Lenker des Abwehr-Trios. Erkannte Situationen früh und war auch als Ausputzer zur Stelle. Kassierte mannschaftsdienlich für Toni Kroos eine Gelbe Karte, als der nicht energisch genug seinen Gegenspieler begleitete. Note: 3
Antonio Rüdiger Vom ungelenken Abwehrspieler, der einst aus dem Ländle für viele etwas überraschend in die weite Fußballwelt auszog, ist nicht mehr viel zu sehen. Nach Stationen beim AS Rom und nun dem FC Chelsea hat er sich zu einer festen Größe etabliert. Rüdiger lief viele Räume zu und schaltete sich immer wieder auch nach vorne ein, ohne allzu viele Ballverluste. Konnte die beiden Gegentore aber schließlich auch nicht mehr verhindern. Note: 3-
Thilo Kehrer Der Rückkehrer auf Schalke machte eine sehr ordentliche Partie auf der rechten Seite. Der Spieler in Diensten von Paris Saint-Germain bereite viele Angriffe vor, stellte die Raumwege geschickt zu, um so der PS-Abteilung eine Etage über ihm maximale Freiheiten zu gewähren. In der zweiten Hälfte mit weniger Tempo unterwegs. Note: 3
Joshua Kimmich Blitzsaubere Begegnung des FC-Bayern-Akteurs. An der Seite von Toni Kroos strahlte er enorm viel Sicherheit aus und ging viele Wege. Manchmal noch etwas ungestüm bei der Sache, aber mit 23 Jahren ist das ihm noch durchaus zuzugestehen. Kimmich zählt zu den Führungsspielern beim Neuaufbau. Note: 3+
Toni Kroos Mit 28 Jahren in den Rang eines Erziehungsberechtigten im deutschen Team aufgestiegen. Der Mittelfeldakteur von Real Madrid strahlte viel Ruhe aus und gab endlich auch mal wieder den Taktgeber für die offensiven Momente. Der Initialpass zum 1:0 kam von ihm. Immer noch eine feste Größe im DFB-Team. Note: 2-
Nico Schulz Er ist der Inbegriff eines durch und durch soliden Dieners im Weinberg des Bundestrainers. Wichtiger Stabilisator im Mittelfeld, weil er die Bereitschaft mitgebracht hat, sich für andere aufzureiben. Aber auch nach vorne effektiv. Note: 2-
Timo Werner Er ist zur Stelle, wenn man ihn braucht. Immer wieder Phasen, in denen er nicht so präsent war, aber am Ende steht eine ordentliche Ausbeute. Mit seiner Schnelligkeit kaum zu verteidigen. Oft aber auch einfach einen Tick zu verspielt. So etwas kann sich in den großen Spielen ganz schnell rächen. Da muss er noch etwas konsequenter bei der Sache sein. Note: 2-
Serge Gnabry Er ordnet das Spiel der Offensivabteilung. Sehr umsichtig in seinem Spiel. Hatte immer wieder gute Ideen, um seine Arbeitskollegen zu inszenieren. Machte ordentlich Druck und war sich auch nicht für Aushilfsarbeiten in der Defensive zu schade. Note: 2-
Leroy Sané Warum nicht früher? Wenn man ihn spielen sieht, möchte man Löw einmal kräftig durchschütteln und ihn fragen, warum er nicht schon vor der desaströsen WM auf den nicht ganz so verrückten Gedanken gekommen ist, Sané zur festen Kraft aufzubauen. Unglaubliche Laufleistung gegen eine niederländische Mannschaft, die gegen ihn mitunter wie eine Altherrentruppe aussah. Mit zunehmender Spieldauer nahmen auch seine Aktionen ab. Bei der Grundgeschwindigkeit aber auch kein Wunder. Note: 2
Marco Reus Kam in der 63. Minute für Werner. Löw hat dadurch viele Variationsmöglichkeiten. Konnte sich kaum austoben, weil die deutsche Mannschaft das Ergebnis verwaltete. Note: 3
Thomas Müller Durfte ab der 66. Minute für Gnabry ran. Dass er bei seinem 100. Einsatz für die DFB-Elf nur eingewechselt wurde, beschreibt auf recht ehrliche Weise, welche Rolle er mittlerweile im Team ausübt. Vom Publikum dennoch lautstark empfangen. Zum Jubiläum und in Anerkennung seiner Verdienste. Note: 1
Leon Goretzka Der jetzige Bayer bekam noch einen Kurzeinsatz für Sané an alter Wirkungsstätte. Keine Note