Die deutsche Nationalmannschaft hat im letzten Länderspiel des Jahres 2018 einen versöhnlichen Abschluss verpasst. Gegen die Niederlande musst man sich trotz 2:0-Führung am Ende mit einem 2:2 begnügen. So berichten die Medien über das Nations-League-Spiel.

"Bild": "Ach, Jogi! Nach einem völlig verkorksten Jahr geht auch der Abschluss schief. Sechs Niederlagen 2018, die WM-Blamage, der Abstieg aus der Nations League. Und auch im letzten Spiel gegen Holland bleibt am Ende wieder Frust."

"Spiegel Online": "2019 kann nur besser werden. 70 Minuten lang hat die deutsche Elf gegen die Niederlande überzeugt. Doch am Ende brach das Team zusammen - auch wegen Löws Wechseln. Vor der EM-Qualifikation muss sich der DFB trotzdem nicht fürchten."

"Tagesspiegel": "Streckenweise klang es wie bei einer Abiturklausur in Mathematik. Mehr als ein leises Wispern war von den Rängen nicht zu vernehmen. Und so viele leere blaue Sitze sind in der Arena auf Schalke sonst nur zu sehen, wenn der heimische S04 kurz vor Schluss mit zwei oder mehr Toren zurückliegt. Ein bisschen reserviert ist das Publikum also immer noch, wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielt. Aber nach einem verkorksten Jahr mit dem Vorrundenaus bei der WM und dem Abstieg in der Nations League arbeitet sie mit Eifer daran, verlorene Sympathien zurückzugewinnen – das aber gelang ihr am Montagabend nur bedingt."

"Express": "Jogis Jungs geben sicheren Sieg gegen Oranje aus der Hand - Das Horror-Fußball-Jahr 2018 endet standesgemäß: mit einem weiteren Rückschlag. Die Nachspielzeit wurde gerade in der Veltins-Arena angesagt, da traf Virgil van Dijk zum 2:2-Ausgleich. Der Prestige-Sieg gegen die Holländer wurde im letzten Moment dann doch noch aus der Hand gegeben. Jogi Löw sank frustriert auf der Bank zusammen."

"NRC" (Niederlande): "Das neue Oranje schlägt in der Schlussphase zu. Die Rückkehr Oranjes auf die Erde vollzog sich am Montagabend über die schmerzhafte Offenlegung von Machtlosigkeit, bis Quincy Promes und Virgil van Dijk zehn Minuten vor Spielende mit Toren aus dem Nichts die Finalrunde der Nations League gegen Deutschland erzwangen. In Gelsenkirchen waren die Niederlande Deutschland in allen Belangen unterlegen, und doch wurde es ein 2:2."

"Telegraaf" (Niederlande): "Meisterhaftes Comeback von Oranje in Deutschland. Die niederländische Elf hat sich auf großartige Weise für die Finalrunde der Nations League qualifiziert."

"De Volkskrant" (Niederlande): "Oranje erholt sich schnell in einem urkomischen Spiel gegen Deutschland. Die Elf, die die Zuneigung des Volkes mit Spielen zum Küssen wiedergewonnen hat, erholte sich im letzten Augenblick noch von einem Pechtag in der neuen Liebesbeziehung. In dem Augenblick, als sich für Oranje eine Niederlage abzeichnete, stand die Mannschaft in der Schlussphase mit zwei Toren wieder auf."

"AD" (Niederlande): "Oranje steht nach einem sensationellem Comeback im Finale der Nations League. Gegen die stärkeren Deutschen zeigte Oranje Schwung und einen heiligen Glauben. Es hatte etwas Unwirkliches. Der Ausgleichstreffer fällt aus dem absoluten Nichts an einem wiederum wundervollen und erinnerungswürdigen Länderspielabend. Es beweist mal wieder: Selbst an einem schlechteren Abend hat die neue niederländische Elf das Glück an ihrer Seite."

"ntv": Löws Moped-Gang stottert am Ziel vorbei. Erst spielt die DFB-Elf groß auf, dann gibt sie den Sieg gegen die Niederlande aus den Händen und verpasst im letzten Spiel den ersten Sieg in der Nations League. Die DFB-Elf aber musste sich vorwerfen lassen, als Absteiger aus der Nationenliga auch das letzte noch erreichbare Ziel verpasst zu haben: Sich wenigstens mit dem ersten Sieg zu verabschieden und so für einen versöhnlichen Jahresabschluss zu sorgen."

"Het Laatste Nieuws" (Belgien): "Unglaublicher Schluss! Am Ende ziehen die Niederlande den Kopf aus der Schlinge und kämpfen im Final Four um den Sieg der Nations League."

"The Sun" (England): "Ronald Koemans taktische Meisterleistung führte zum Ausgleich von Virgil van Dijk."

"Marca" (Spanien): "Die Niederländer treffen im letzten Atemzug. Van Dijk ebnet den Weg zum Final Four."

"Gazzetta dello Sport" (Italien): "Die Niederlande schaffen das Wunder und holen gegen Deutschland auf. Nach dem schweren Hieb der 0:3-Niederlage im Hinspiel gegen die Niederlande raffen sich die Ex-Weltmeister auf und versuchen, die Wende zu schaffen, doch die Mission gelingt ihnen nicht."

"Corriere dello Sport" (Italien): "Beim letzten Atemzug verwirklicht sich der Traum von Koemans neuen Tulpen. Deutschland beherrscht zwar das Spiel 80 Minuten lang, verliert danach jedoch die Orientierung. Die Niederländer versuchen den Angriff mit einer Gewalt, die ihnen zu Beginn des Matchs gefehlt hatte, und schaffen den Durchbruch."

"Il Giornale" (Italien): "Die Niederlande spielen Deutschland einen bösen Streich und versenken den Weltmeister Frankreich. Deutschland zeigt sich wieder einmal zerbrechlich, vor allem mental. Löw beendet somit ein schreckliches Jahr, in dem seine Mannschaft sechs Mal verloren hat und überall dort gescheitert ist, wo man nur scheitern konnte".

"La Repubblica" (Italien): "Hätte Löw schon früher auf die vielen jungen Talente des deutschen Fußballs gesetzt, hätte Deutschland würdevoller auf den WM-Thron verzichten müssen, als es bei der WM in Russland der Fall war."

"L'Equipe" (Frankreich): "Kein Blau, aber Orange. Deutschland hat 2018 mit einer erneuten Enttäuschung beendet. Es war eine weitere in diesem schwarzen Jahr, in dem die Mannschaft all ihre Rekorde der Mittelmäßigkeit geschlagen hat."

"Le Parisien" (Frankreich): "Van Dijk raubt den Franzosen die Teilnahme am Final Four. Joachim Löw, der eigentlich einen Trauerflor tragen müsste, hatte gehofft, das Jahr mit einem Erfolg zu beenden. Aber er wurde erneut desillusioniert."

"Kurier" (Österreich): "Ein Fußballjahr wie eine Ohrfeige. Der stolze DFB musste 111 Jahre alt werden, um eine Saison wie diese zu erleben. Als 'Seuchenjahr' wird 2018 in die Geschichte des größten Sportverbandes der Welt eingehen."

"Heute" (Österreich): "Bitterer Jahreskehraus für das deutsche Nationalteam. Sechs Pleiten kassierte die DFB-Elf im laufenden Kalenderjahr. Eine davon gegen Österreich."