Ex-Gladbacher erhält Chance im DFB-Team Ter Stegen gegen Argentinien im Tor - Amiri neu im Kader

München · Marc-Andre ter Stegen erhält seine Bewährungschance im DFB-Tor. Der ehemalige Gladbacher wird im Test gegen Argentinien im Tor stehen. Der Leverkusener Nadiem Amiri wird dann erstmals im Kader stehen.

Marc-Andre ter Stegen wird gegen Argentinien im DFB-Tor stehen.

Marc-Andre ter Stegen wird gegen Argentinien im DFB-Tor stehen.

Foto: AP/Joan Monfort

Joachim Löw hat die Hackordnung in der pikanten Torhüterfrage schon bei der Kader-Nominierung für die anstehenden Länderspiele zementiert. Wie der Bundestrainer am Freitag bekannt gab, wird Herausforderer Marc-Andre ter Stegen das deutsche Tor im Testspiel gegen ein geschwächtes Argentinien ohne Weltstar Lionel Messi am 9. Oktober in Dortmund hüten. Kapitän Manuel Neuer darf vier Tage später im wichtigen EM-Qualifikationsspiel in Estland (beide 20.45 Uhr/RTL) ran.

"Für die beiden Spiele habe ich gemeinsam mit Andy Köpke entschieden, dass Marc in Dortmund und Manu in Tallinn spielen wird. Das haben wir auch mit beiden Spielern so besprochen", sagte Löw. Er habe "mehrfach betont, dass Manuel Neuer auch mit Blick auf die Europameisterschaft unser Kapitän und somit für uns aktuell auch unsere Nummer eins ist - wenn nichts Außergewöhnliches passiert."

Als einziger Neuling steht etwas überraschend der Leverkusener Nadiem Amiri (22) im wegen zahlreicher Ausfälle nur 21 Profis umfassenden Kader. Der frühere Hoffenheimer gehörte zur U21, die im Sommer das EM-Finale erreicht hatte, das sie trotz Amiris Treffer 1:2 gegen Spanien verlor. Amiri habe beim Turnier "und in den Spielen mit seinem Klub gute Leistungen gezeigt und sich eine Berufung verdient", sagte Löw.

Ter Stegen kam letztmals gegen Serbien (1:1) im März in Wolfsburg zum Einsatz, als er Neuer wie abgesprochen zur Halbzeit ersetzte. Nach dem jüngsten Lehrgang im September mit Spielen gegen die Niederlande (2:4) und in Nordirland (2:0) hatte er seinem Unmut über sein Reservistendasein Luft gemacht. Neuer konterte, und Bayern-Präsident Uli Hoeneß griff den DFB scharf an, drohte sogar mit Boykott.

Löw muss auf gleich sieben Spieler verzichten. Leroy Sane, Antonio Rüdiger, Leon Goretzka, Nico Schulz, Julian Draxler, Thilo Kehrer und Kevin Trapp sind verletzt oder nach Verletzungen noch nicht wieder einsatzfähig.

Dennoch hat der Tabellenführer der Gruppe C in Tallinn den nächsten Dreier auf dem Weg zur EM 2020 fest eingeplant. Gegen Argentinien, das ohne seine Top-Stars Messi (gesperrt), Sergio Agüero und Angel di Maria antritt, soll sich Löws verjüngte Elf weiter einspielen.

Das deutsche Aufgebot

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona), Bernd Leno (FC Arsenal)

Abwehr: Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Marcel Halstenberg (RB Leipzig), Jonas Hector (1. FC Köln), Lukas Klostermann (RB Leipzig), Niklas Stark (Hertha BSC), Niklas Süle (Bayern München), Jonathan Tah (Bayer Leverkusen)

Mittelfeld/Angriff: Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Emre Can (Juventus Turin), Serge Gnabry (Bayern München), Ilkay Gündogan (Manchester City), Kai Havertz (Bayer Leverkusen), Joshua Kimmich (Bayern München), Toni Kroos (Real Madrid), Marco Reus (Borussia Dortmund), Luca Waldschmidt (SC Freiburg), Timo Werner (RB Leipzig)

(lt/sid)
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