Politikum vor U21-Länderspiel Dejagah verweigert Israel-Einsatz

Wolfsburg · Bundesliga-Profi Ashkan Dejagah vom VfL Wolfsburg hat seinen Einsatz für die deutsche U21-Fußball-Nationalmannschaft am Freitag in Israel verweigert. Der Deutsch-Iraner erklärte seine Entscheidung mit "persönlichen Gründen". "Die Gründe liegen in meinem engsten familiären Umfeld begründet", sagte der Mittelfeldspieler. DFB-Trainer Dieter Eilts akzeptierte die Entscheidung Dejagahs.

 Will nicht für Deutschland in Israel spielen: Ashkan Dejagah.

Will nicht für Deutschland in Israel spielen: Ashkan Dejagah.

Foto: ddp, ddp

DFB-Präsident Theo Zwanziger respektierte die Reaktion des Trainers zwar, stellte allerdings grundsätzlich fest: "Wir werden nicht hinnehmen, dass ein deutscher Nationalspieler aus Gründen der Weltanschauung seine Teilnahme an einem Länderspiel absagt."

Zwanziger selbst wird mit der Mannschaft nach Tel Aviv reisen und an der Gedenkstätte Yad Vashem einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des Holocaust niederlegen.

Kritik von Zwanziger

Auch der Verein des 21-Jährigen akzeptiert das Auftreten seines Profis. "Das fällt in die Privatsphäre. Deshalb werden wir das nicht hinterfragen", sagte VfL-Pressesprecher Kurt Rippholz.

Allerdings will sich der Fraktionsvorsitzende der Berliner CDU, Friedbert Pflüger, nicht mit der Absage Dejagahs abfinden. "Das ist unmöglich und völlig inakzeptabel. Wir dürfen den Sport nicht politisieren. Wenn er politische Vorbehalte hat, darf er nicht für eine deutsche Nationalmannschaft spielen", sagte der Unions-Politiker der Bild-Zeitung. Der in Teheran geborene Dejagah wuchs in Berlin auf und begann bei Hertha BSC seine Profikarriere.

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte in der Vergangenheit wiederholt mit der Vernichtung Israels gedroht und sogar eine Umsetzung des Staates nach Nordamerika gefordert. Der Machthaber hatte zudem allen iranischen Sportlern verboten, gegen Athleten aus Israel anzutreten.

(sid)
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