Weiter Funkstille Löw bricht Kontaktversuche zu Özil ab

München · In einem turbulenten DFB-Sommer war Mesut Özil das bestimmende Thema. Nach seinem Rücktritt aus der Nationalelf hatte Joachim Löw mehrfach vergeblich versucht, den Arsenal-Star zu erreichen - damit ist nun Schluss.

 Zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Mesut Özil herrscht seit Monaten Funkstille.

Zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Mesut Özil herrscht seit Monaten Funkstille.

Foto: dpa/Christian Charisius

Der per dreiteiliger Nachricht über soziale Medien erklärte Rücktritt aus der Nationalmannschaft von Mesut Özil im Juli überraschte auch Joachim Löw. Mehrfach betonte der Bundestrainer seitdem, dass von ihm getätigte Bemühungen, mit Özil ins Gespräch zu kommen, gescheitert seien. Seit dem Gruppen-Aus bei der Weltmeisterschaft habe es keinen Kontakt mehr zwischen Löw und dem damals stark in der Kritik stehenden Ex-Nationalspieler gegeben. Und zumindest Löw will sich auch nicht weiter darum bemühen.

"Nein. Im Moment ist das nicht geplant", sagte der Bundestrainer der „Bild“ auf die Frage, ob er in der Weihnachtszeit noch einmal einen Kontaktversuch zu seinem früheren Lieblingsschüler unternehmen wolle. Selbst ein Besuch Löws bei Özils Klub Arsenal London endete ohne ein Treffen der beiden. „Er war nicht da. Wir müssen akzeptieren, dass er im Moment nicht mit uns sprechen will", sagte der 58-Jährige damals: "Die Gründe kenne ich auch nicht." Das Thema liege ihm "nach wie vor am Herzen", meinte Löw da noch. Dies aber scheint sich angesichts der Abwehrhaltung von Özil inzwischen geändert zu haben.

Zur Eskalation des Konflikts zwischen Özil und dem DFB kam es im Nachgang eines Fotos des Mittelfeldspielers, das ihn gemeinsam mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zeigte. Das in der Gesellschaft äußert umstrittene Bild, das nur Wochen vor der Weltmeisterschaft aufgenommen wurde, wurde vom DFB runtergespielt, entwickelte sich jedoch zum Störthema für die Löw-Truppe. Aufgrund einiger Aussagen im Nachgang fühlte sich Özil besonders von DFB-Präsident Reinhard Grindel rassistisch angegriffen und erklärte seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft.

Für Deutschland absolvierte Özil bis dahin 92 Länderspiele und gewann mit dem DFB-Team 2014 den WM-Titel in Brasilien.

(sid/sho)
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