Bloß keine langweiligen DFB-Tests Löw auf der Suche nach Top-Gegnern
Dublin · Ganz Fußball-Deutschland hofft auf ein besseres Länderspieljahr als 2018. Und das am besten gegen Top-Gegner - doch die zu finden, wird für den DFB zur Mammutaufgabe.
Nach der Festlegung des genauen Terminkalenders für die EM-Qualifikation im kommenden Jahr zeichnet sich für Joachim Löw ein Problem bei der Suche nach hochkarätigen Testspielgegnern ab. Der Bundestrainer hatte sich für die freien Slots am 21. März und 10. Oktober Brasilien und Argentinien gewünscht. Dies ist aber nach derzeitigem Stand nicht möglich, da die Uefa innerhalb des Qualifikations-Zeitraums Partien zwischen europäischen Mannschaften vorschreibt.
Damit beschränken sich die möglichen Testgegner für die deutsche Nationalmannschaft auf Teams aus anderen Fünfergruppen der Qualifikationsrunde, die rund um die betreffenden Daten ebenfalls keine Pflichtpartien bestreiten. Für den 21. März wären dies Dänemark, Serbien, Kosovo und Wales. Am 10. Oktober stünden Tschechien die Ukraine, Aserbaidschan und Gibraltar aus den Gruppen A, B, D, E ohne logistische Probleme zur Verfügung. Allesamt keine hochkarätigen Mannschaften, die weder Zuschauer in die Stadien locken noch einen ernsthaften Eindruck von der Leistungsfähigkeit des DFB-Teams verschaffen.
Teammanager Oliver Bierhoff hatte nach der Auslosung am Sonntag in Dublin angekündigt, das Gespräch mit der Uefa suchen zu wollen, um möglicherweise eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken. Deutschland trifft in der Gruppe C auf die Niederlande, Nordirland, Estland und Weißrussland. Testspiele gegen Teams aus den fünf Sechsergruppen sind nicht möglich, da diese im Jahr 2019 ausschließlich Pflichtspiele bestreiten.
Das abgelaufene Länderspieljahr verlief mit dem Gruppen-Aus bei der Weltmeisterschaft und insgesamt sechs Niederlagen äußerst schlecht. „Wir müssen aus dem enttäuschenden Jahr die richtigen Lehren ziehen, für das nächste Jahr und das EM-Turnier 2020“, sagte Löw. Dafür hatte der DFB laut Bierhoff sogar auf stärkere Gegner in der Qualifikation gehofft. „Vielleicht ist es für die Entwicklung der Mannschaft auch gut, wenn man einen starken Gegner zieht, an dem man sich auch aufbauen kann“, sagte der Teammanager. Doch die müssen sich nun für die Testspiele finden.