Fotos Beckenbauer präsentiert Pille fürs WM-Finale
Franz Beckenbauer hat zusammen mit adidas-Chef Herbert Hainer vor dem Brandenburger Tor in Berlin den goldenen Spielball für das Finale der Fußball-WM vorgestellt. "Sicher, der Ball ist immer noch rund, da ändert sich nichts. Aber es wird ein ganz besonderes Spiel werden. Und es wird mit einem eigens dafür entworfenen goldenen Spielball gespielt werden. Das ist einfach großartig", sagte Beckenbauer.
Indes zeigte sich der "Kaiser" nicht davon überzeugt, dass die deutsche Mannschaft in den Genuss kommen wird, gegen den Ball im Berliner Olympiastadion am Finaltag treten zu dürfen: "Ich hoffe und wünsche, dass es ein Endspiel Deutschland - Brasilien gibt. Im derzeitigen Zustand hat die Mannschaft allerdings keine großen Chancen. Doch ich vertraue Jürgen Klinsmann und seinem Team, dass sie es schaffen, die Mannschaft gut vorzubereiten."
Wenn dann noch Glück hinzu käme, sei einiges möglich. "Man sollte aber nicht so weit gehen und sich schon am Anfang auf den goldenen Ball einstellen. Vorher müssen noch sechs Spiele gewonnen werden", so Beckenbauer, der 1974 bei der letzten WM in Deutschland als Spieler Weltmeister geworden war und die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) 1990 in Rom als Teamchef zum WM-Titel geführt hatte.
Der goldene Ball für das Endspiel trägt den Namen "Teamgeist Berlin" und ist eigentlich in der Welt des Fußballs ein alter Bekannter, denn traditionell wird nach dem Ende eines WM-Turniers dem besten Spieler die Trophäe "Goldener Ball" verliehen. 2002 ging sie an den deutschen Torhüter Oliver Kahn, der bei der Heim-WM 2006 von Bundestrainer Klinsmann nur zur Nummer zwei hinter Jens Lehmann bestimmt worden ist.
Beckenbauer lobte in Berlin, dass Kahn trotzdem bei der WM dabei sein will: "Er hat sich mit seiner Entscheidung weltmeisterlich verhalten. Das ist echte Größe. Oliver Kahn wird beruhigend auf die Spieler einwirken, die nicht zum Einsatz kommen. Das ist eine Rolle, die er als - bedauerlicherweise - Nummer zwei perfekt erfüllen kann."
Zugleich beschwerte sich der 60-Jährige bei der Präsentation des Endspiel-Balles über den Fußball-Weltverband FIFA. "Die FIFA hat immer wieder Worte der Kritik für das WM-OK parat, die völlig überflüssig sind", monierte Beckenbauer: "Von uns aus könnte die WM morgen losgehen. Dann sind endlich all die Nebenschauplätze weg und wir wenden uns dem Wesentlichen, nämlich dem Fußball zu."
Erstmals werden bei dem Turnier in Deutschland alle Spielbälle mit dem Namen des jeweiligen Spielortes, den Teams, dem Spieldatum und der Anstoßzeit versehen. Insgesamt liefert adidas 2880 Bälle für Spiele und Training, darunter pro Mannschaft auch jeweils 20 "Teamgeist Berlin"-Kugeln.