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Italien trauert um Helmut Haller "Auf Wiedersehen, Champion"

Düsseldorf · Der FC Bologna und Juventus Turin haben den am Donnerstag im Alter von 73 Jahren gestorbenen ehemaligen deutschen Nationalspieler Helmut Haller gewürdigt.

Die Karriere des Helmut Haller
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"Auf Wiedersehen, Champion. Er war berühmt für seine unwiderstehlichen Dribblings, seinen Torriecher und sein Charisma", schrieb Hallers früherer Klub Bologna auf seiner Internetseite. "Wir haben ein Familienmitglied verloren", sagte Vereinspräsident Albano Guaraldi.

Haller war 1962 zum FC Bologna gewechselt, mit dem er zwei Jahre später italienischer Meister wurde. 1964 wurde er als erster Ausländer zu Italiens Fußballer des Jahres gewählt. 1968 zog Haller weiter zu Juventus Turin, wo er in seiner fünf Jahre dauernden Zeit zwei weitere "Scudettos" gewann. "Wir betrauern den Verlust eines Aushängeschilds unserer Vereinsgeschichte", hieß es in einer Stellungnahme von Rekordmeister Juventus Turin.

"Grande Helmut ist gestorben"

Auch die italienischen Medien erinnerten an den Vize-Weltmeister von 1966. "Addio Haller. Grande Helmut ist gestorben. 'Der Neapolitaner', der Bologna und Juve eroberte", schrieb die Gazzetta dello Sport.

Haller litt vor seinem Tod unter einer Lungenentzündung und einer akuten Verschlechterung des Gesundheitszustandes binnen einer Woche. "Sein Arzt Dr. Peter Stiller war zuletzt fast Tag und Nacht bei ihm. Sechs Leute saßen an Helmuts Bett, als er am Donnerstag gegen 18.30 Uhr starb", sagte seine Tochter Karin Watzka dem Sport-Informations-Dienst.

Am Sterbebett zugegen waren auch Jürgen Haller, der ebenfalls aus der ersten Ehe (mit Waltraud) stammende Sohn des Vizeweltmeisters von 1966, sowie dessen Halbbruder Sascha aus der zweiten Ehe des 33-maligen Nationalspielers (mit Kerstin).

"Der Tod war irgendwie eine Erlösung", gestand Jürgen Haller (51), der ebenfalls Fußball-Profi war. Mit Blau-Weiß 90 Berlin spielte er 1986/87 auch in der Bundesliga und wie sein Vater beim Stammverein FC Augsburg in Liga zwei.

Helmut Haller, der nach einer vorausgegangenen Hüftoperation einen Herzinfarkt erlitten hatte am 2. Weihnachtstag 2006 ("Ich bin dem Tod von der Schippe gesprungen"), war vor drei Jahren an Aneurysmen an Fuß und Magen operiert worden. "Das war zwingend nötig, es hätte binnen Sekunden zum Tod führen können", sagt Karin Watzka, die ihren Vater zuletzt über drei Jahre gepflegt hatte. Sie bestätigt: "Er litt zuletzt auch an Demenz und Parkinson. Nun ist er erlöst."

Helmut Haller, der als Fußballer bei drei Weltmeisterschaften dabei war, verlor bei seinen Scheidungen nach eigener Aussage viel von dem seit 1962 in Italien (FC Bologna, Juventus Turin) verdienten Geld. 2003 hatte der damals 64-Jährige ein drittes Mal geheiratet. Doch auch die Ehe mit der 42 Jahre jüngeren Kubanerin Noraimy, die er als Begleiter eines Jugendtrainings auf der Karibikinsel kennengelernt hatte, scheiterte zwei Jahre nach dem Herzinfarkt.

Auch die letzte Scheidung setzte Helmut Haller zu. "Doch Helmut kämpfte bis zum letzten Tag, er hatte Lebensmut bis zum Schluss", sagt Tochter Karin.

(sid)
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