Viel Lob für Chelsea-Profi Schürrle nähert sich der Stammformation

Santo Andre · André Schürrle hat in seinem Jahr beim FC Chelsea körperlich zugelegt und darf auf einen Stammplatz bei der WM in Brasilien hoffen.

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Foto: afp, pst/bb

Die Kollegen Fußballer waren angemessen beeindruckt. Vor ihnen stand der südafrikanische Abenteurer und Extremsportler Mike Horn. Der 47-Jährige erzählte, wie er als Erster den Amazonas durchschwamm und von Solo-Expeditionen an den nördlichen Polarkreis.

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Und vor allem erzählte er dem deutschen Nationalteam davon, dass mit großem Einsatz vieles möglich ist. "Er hat uns gezeigt, dass Hingabe und Emotion nötig sind", sagte Andre Schürrle nach dieser Trainingseinheit außerhalb des Rasenvierecks. Lehrmeister Joachim Löw hatte den Gast nicht zufällig ausgewählt. Der Bundestrainer spricht seit Wochen von einer "WM des Willens".

Seine Spieler werden dabei natürlich nicht genötigt, den Amazonas zu durchschwimmen. Nicht einmal die Strecke zwischen Mannschaftsquartier und Festland über die Mündung des Rio Joao de Tiba müssen sie ohne Fähre bewältigen. Aber sie sollen wissen, dass sie sich selbst übertreffen können, wenn sie nur wollen.

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Foto: Instagram

"Ich glaube, dass ich mich verbessert habe"

Schürrle hat diese Botschaft vor seiner ersten Weltmeisterschaft aufgenommen. Und er hat sich in seinem ersten Jahr beim FC Chelsea in London wohl auch die nötige Wettkampfhärte verschafft. "Ich glaube, dass ich mich verbessert habe", erklärte er, "vor allem im körperlichen Bereich habe ich mich weiterentwickelt." Das Ergebnis war nicht zuletzt bei den abschließenden Testspielen gegen Kamerun (2:2) in Mönchengladbach und Armenien (6:1) in Mainz zu besichtigen. Schürrle war natürlich so professionell, darauf zu verweisen. "Ich glaube, ich habe meine Sache ganz gut gemacht", betonte er. Und er lieferte mit Toren die Art von Argumenten, die Offensivspieler im Wettkampf um die Stammplätze bringen müssen.

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Foto: Facebook/Bastian Schweinsteiger

Schürrle weiß, dass sich seine Chancen durch die guten Auftritte nicht verschlechtert haben. Aber er hat auch seine Lektion in jener Form von Bescheidenheit gelernt, die Fußballtrainer so gern haben. Deshalb stellte er sehr artig fest: "Ansprüche werde ich keine stellen, mir geht es ums Ganze. Da muss man sein Ego hinten anstellen."

Das hörte sich zunächst mal ganz glaubwürdig an. Tatsächlich weiß Schürrle ja auch, dass Trainer Löw trotz des Ausfalls von Marco Reus im offensiven Mittelfeld und für die Position der vielzitierten falschen Neun eine erfreulich üppige Auswahl zur Verfügung hat. Schürrle kann auf beiden Flügeln und im Zentrum des Angriffs spielen. Auf den Außen hat er Konkurrenz in Thomas Müller, Lukas Podolski, Mario Götze und Julian Draxler. Sogar Mesut Özil hat sich in erfolgreicheren Tagen schon sehr wirkungsvoll auf den Flügeln bewegt. Schon aus Gründen der Konkurrenz verbietet sich also allzu forsches Anspruchsdenken.

Schürrle darf aber ebenso wie Podolski auf Fähigkeiten verweisen, die in der Hitze von Brasilien entscheidend sein können. Er ist ein idealer Fußballer für das schnelle Umschaltspiel nach Ballgewinn. Und er hat einen sehenswerten Abschluss. Deshalb hat er im Moment ziemlich gute Karten.

(RP)
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