Hallenfußball Nach Messerattacke: Stadtmeisterschaft in Wuppertal abgesagt

Wuppertal · Nach einem Qualifikationsturnier im Hallenfußball wurden ein Ordner schwer und drei weitere Personen leicht verletzt.

 Das Turnier in Wuppertal wurde am Sonntag nicht fortgesetzt.

Das Turnier in Wuppertal wurde am Sonntag nicht fortgesetzt.

Foto: Büren, Marco

In Wuppertal wird es in diesem Jahr zunächst keinen Stadtmeister im Hallenfußball geben. Die Endrunde der Stadtmeisterschaft, die gestern in der Uni-Halle stattfinden sollte, wurde nach einer Messerstecherei am Vorabend abgesagt. Zu diesem Schritt entschloss sich der gastgebende Verein FSV Vohwinkel.

Gegen 18.15 Uhr am Samstag, während des letzten Qualifikationsspiels zwischen dem TSV Beyenburg und dem ASV Wuppertal, kam es Polizeiberichten zufolge vor der Halle zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Mitarbeitern eines Sicherheitsunternehmens und einer "größeren Personengruppe". Dabei sollen die Ordner mit Baseballschlägern und einem Messer angegriffen worden sein.

Ein Ordner wurde mit Stichverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert und dort notoperiert. Er befindet sich außer Lebensgefahr. Ein weiterer Security-Mitarbeiter erlitt Verletzungen am Kopf und verbrachte die Nacht ebenfalls in der Klinik, zwei weitere Personen wurden leicht verletzt. Die Angreifer konnten unerkannt flüchten und werden nun von der Polizei gesucht.

Ob es sich bei den Tätern um Fußballfans handelte, konnte die Polizei gestern nicht sagen. "Es gibt viele Zeugen, aber die meisten wollen nichts sagen. Wir tappen im Dunklen", berichtete gestern ein Polizeisprecher. Auch Gerüchte, die Attacke sei von der Rockergruppe "Hells Angels" ausgegangen, konnte die Polizei bislang weder dementieren noch bestätigen.

Das Turnier war nach Angaben des Veranstalters bis zu diesem Zeitpunkt friedlich und fair abgelaufen. "Ich habe erst im Laufe des letzten Turnierspiels von der Sache erfahren, es spielte sich ja außerhalb der Halle ab", berichtete Hallensprecher Uwe Meurer vom FSV Vohwinkel. "Danach brach in der Halle ein Riesenchaos aus, die Leute konnten erst nicht raus", sagte ein Verantwortlicher des ASV Wuppertal. Er sei sich sicher, dass es sich bei den Angreifern nicht um Fußballfans handelte. "Das waren Rocker", sagte er.

Das von dem austragenden Verein eingesetzte Unternehmen um den Wuppertaler Kickboxer Werner Kreiskott hatte bereits in den vergangenen Jahren bei der Wuppertaler Stadtmeisterschaft für die Sicherheit in der großen Mehrzweckhalle im Stadtteil Elberfeld gesorgt. Eine Ersatzfirma konnte spontan nicht gefunden werden, auch deshalb sagte der Veranstalter die Finalrunde schließlich ab. "Wir wollen kein Risiko für die Zuschauer und Helfer eingehen", teilte der FSV Vohwinkel mit.

Ob die Endrunde nachgeholt wird, ist noch nicht sicher. "Das müssen wir erst einmal sacken lassen", sagte der Vorsitzende des Fußballkreises, Stefan Langerfeld, im Gespräch mit der "Wuppertaler Rundschau".

(RP)
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