Nach Eklat in niederländischer Liga Oranje verlässt bei Rassismus das Spielfeld

Köln · Die niederländische Nationalmannschaft hat vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Estland in Amsterdam deutlich Stellung zum Rassismus-Vorfall im Ligaspiel zwischen dem FC Den Bosch und Excelsior Rotterdam am vergangenen Sonntag bezogen.

 Ronald Koeman.

Ronald Koeman.

Foto: AP/Peter Morrison

"Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass so etwas in den Niederlanden passieren könnte.Wenn so etwas bei uns passieren würde, würde ich sofort das Spielfeld verlassen", sagte Liverpool-Star Georginio Wijnaldum.

Laut Bondscoach Ronald Koeman sei man in den Niederlanden beim Thema Rassismus zu bequem: "Jedesmal wird er (der Rassismus, Anm. d. Red) mit Samthandschuhen angepackt. Man muss das Feld verlassen. Das würden wir als niederländisches Team machen."

Zum ersten Mal im niederländischen Profifußball unterbrach ein Schiedsrichter ein Spiel wegen Rassismus. Zehn Minuten vor der Pause entschied sich der Schiedsrichter dazu, die Partie vorläufig abzupfeifen, nachdem Excelsior-Spieler Ahmad Mendes Moreira, wenn er den Ball berührte, von den Tribünen aus mit Affengeräuschen und Liedern über den "Zwarte Piet" beleidigt wurde.

"Als Spieler kann man nichts dagegen tun. Es ist ein gesellschaftliches Problem. Das ist etwas für die Politik. Auf derartige Aktionen muss knochenhart reagiert werden", sagte Wijnaldum. Der niederländische Fußballverband KNVB und der FC Den Bosch haben eine Untersuchung angekündigt.

(pabie/sid)
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