Streit um den Copa America hält an "MV" bittet Blatter um Schlichtung

Rotenburg/Zürich (rpo). Nun soll internationale Hilfe den Streit zwischen Bayern München, Bayer Leverkusen und der Fifa schlichten. DFB-Präsident Gerhjard Mayer-Vorfelder bat am Mittwoch Fifa-Präsident Sepp Blatter um Unterstützung.

Mayer-Vorfelder wies in seinem Schreiben auf die Sicherheitsbedenken gegenüber dem Ausrichterland Kolumbien hin und bat Blatter zudem, die Frage der Abstellungsfristen zu klären.

Die Fifa fordert weiterhin nur die Freigabe des Peruaners Claudio Pizarro von Bayern München. Dessen Verband (FRP) hatte im Gegensatz zur brasilianischen CBF bereits am Montagabend offiziell Protest beim Weltverband eingelegt. Allerdings hatte der Neuzugang der Bayern am Montag im Trainingslager des deutschen Meisters in Rotenburg/Wümme erklärt, er sei gar nicht mehr daran interessiert, die "Copa America" zu spielen. Zum Einsatz wird er dort wohl kaum noch kommen: Am Donnerstag bereits trifft die peruanische Nationalmannschaft in ihrem Auftaktspiel in Cali auf die Mannschaft von Paraguay.

Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß betonte am Mittwoch noch einmal, dass die südamerikanische Fußball-Konföderation (Conbemol) mit der Neuansetzung des Turniers einen "für uns neuen Tatbastand" geschaffen habe. Die Einladungen für die Nationalspieler seien am Montag eingetroffen, "das war der 9. Juli", er gehe aber nach wie vor davon aus, dass ein Spieler 14 Tage im Voraus von seinem Verband angefordert werden müsse. "Am 23. Juli", sagte Hoeneß sarkastisch, "können sie die Spieler haben." Die "Copa America" soll bis zum 29. Juli dauern.

Über mögliche Folgen in Form von Sanktionen durch die Fifa macht sich Hoeneß weiter "keine Gedanken": "Mir sagt mein klarer, gesunder Menschenverstand, was zu tun ist." Für den Bayern-Manager ist das traditionsreiche Turnier, unabhängig von den gravierenden Sicherheitsbedenken, mittlerweile ohnehin eine "Juxveranstaltung", eine "Geldbeschaffungsmaßnahme": "Unter diesen Voraussetzungen sind uns unsere Spieler zu schade." Auch ein Elber müsse einsehen, "dass er nur Mittel zum Zweck ist, es keine Ehre ist, für Brasilien zu spielen."

(RPO Archiv)
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