MSV Duisburg Wolze und De Wit die neue Schaltzentrale

Duisburg · Die beiden Mittelfeldspieler sind beim MSV das neue Kreativduo. Pepic und Feneridis trainieren bei den Zebras. Baumann fordert Verstärkungen.

Karsten Baumann will nach der Pokalniederlage gegen den SC Paderborn nicht länger lamentieren. "Die Niederlage war mehr als ärgerlich, aber daraus werden wir unsere Lehren ziehen", sagt der Trainer des MSV Duisburg. Es gibt Dinge, die dem 43-Jährigen momentan weitaus mehr Freude bereiten als der Gedanke an das leichtfertig hergeschenkte Weiterkommen im Pokal.

Beim Namen Pierre De Wit zum Beispiel leuchten seine Augen. "Er hat einen überragenden Einstand hingelegt", lobt Baumann seinen letzten Neuzugang, der bei seinem ersten Einsatz in Zebrastreifen für viele zu den besten Spielern auf dem Platz gehörte. "Er ist von null auf hundert in die Mannschaft gekommen, ohne eine Einheit mit dem Team absolviert zu haben."

Der Ex-Kaiserslauterer ackerte, lief und sorgte mit Dribblings sowie guter Spielübersicht für Gefahr. "Mit seiner Art zu spielen, kann er für uns ganz wichtig werden. Besonders seine Kreativität wird uns weiterhelfen", untermauert Baumann. Gerade daran habe es in den ersten noch Spielen gehapert. "Nach vorne hatten wir Probleme, insbesondere dabei, Chancen zu kreieren."

Gegen Paderborn war davon zur Freude des Trainers nicht mehr viel zu sehen. Der Fußball-Drittligist erspielte sich Chance um Chance, spielte mutig nach vorne und sorgte im Minutentakt für Gefahr. Ein ums andere Mal zeigte der MSV gute Spielzüge — daran auffällig oft mitbeteiligt: Kevin Wolze und eben De Wit. "Das Zusammenspiel der beiden hat schon sehr gut funktioniert", freut sich Baumann über den hinzugewonnenen Spielwitz. "In der Offensive könnten beide unsere neue Schaltzentrale werden." Wie das funktionieren könnte, hat der Pokal gezeigt. "Michael Gardawski hat von einem weiteren kreativen Kopf deutlich profitiert", erklärt Baumann, der das Mittelfeld inzwischen das Prunkstück seiner Mannschaft nennen muss.

Kehrt Verteidiger Jens Wissing von seiner Verletzung zurück, könnte Sascha Dum auf seine angestammte Position im Mittelfed zurückkheren. Zusammen mit eben Wolze, Gardawsi und De Wit sowie dem Wiedergenesenen Tanju Öztürk, Rot-Sünder Tobias Feisthammel und Deniz Aycicek, der seine Sache in Burghausen zuverlässig erledigte, verfügen die Meidericher über ein für Drittligaverhältnisse überaus illustres Aufgebot, dem Baumanns Trainerkollegen André Breitenreiter am Montag sogar zutraute, um den Aufstieg mitzuspielen.

"Wir müssen die Kirche im Dorf lassen", entgegnet Baumann, der sich von einem einzigen Spiel nicht blenden lassen will. Gerade in der Defensive gebe es noch Verbesserungsbedarf. "Uns sind wie schon in den Spielen zuvor zu viele Fehler unterlaufen, da hatten wir noch Glück", sagt Baumann.

Von den Worten Breitenreiters distanziert sich der Oldenburger. Sicherlich auch, weil die finanziellen Reserven für Neuverpflichtungen erschöpft sind, wie Aufsichtsratschef Jürgen Marbach bestätigte. Dennoch wurden beim MSV gestern zwei neue Testspieler vorstellig (siehe Infokasten). Ob es zu einer Verpflichtung kommt, wäre vor dem Hintergrund seiner Äußerungen zu verneinen. "Auf Dauer müssen wir uns aber breiter aufstellen", fordert indes Karsten Baumann.

(RP)
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