MSV Duisburg Wolze darf auf die Startelf hoffen

Duisburg · Der 22-Jährige, der anfangs unter Kosta Runjaic keine Rolle beim Zweitligisten MSV Duisburg spielte, darf sich Chancen auf einen Startelfeinsatz morgen beim VfL Bochum ausrechnen. Für Goran Sukalo rückt wohl Tanju Öztürk ins Team.

 Kevin Wolze stand zuletzt in Regensburg am 2. Spieltag in der Startelf des MSV. In Aalen traf er im Dezember zum späten 1:0-Sieg.

Kevin Wolze stand zuletzt in Regensburg am 2. Spieltag in der Startelf des MSV. In Aalen traf er im Dezember zum späten 1:0-Sieg.

Foto: dpa, Stefan Puchner

Gierig sein und Leidenschaft zeigen — das fordert Duisburgs Trainer Kosta Runjaic von seinen Spielern vor dem morgigen Ruhrderby beim VfL Bochum (18 Uhr). Beide Teams wollen sich mit einem Sieg weiter von den Abstiegsplätzen entfernen. Der MSV Duisburg als Tabellen-15. und Bochum als Zwölfter. "Für beide Mannschaften geht es um viel", weiß auch Runjaic um die Brisanz dieser Partie. "Bochum hat zuletzt bei 1860 München trotz der schlechteren Spielstatistik gewonnen. Das ist eine Mannschaft mit enormem Teamgeist. Ich glaube, dass am Ende Kleinigkeiten über den Erfolg entscheiden werden. Das versuchen wir den Jungs im Training immer wieder zu vermitteln."

Heißt: "Die Jungs müssen bereit sein, den nötigen Meter mehr zu laufen als der Gegner, und sie müssen den größeren Willen haben — ohne dabei aber die Konzentration und den Spaß zu verlieren."

Gestern ließ Runjaic seine Profis rund zweieinhalb Stunden trainieren — inklusive einer Analyse und einer Einheit im Kraftraum. Bis auf Markus Bollmann waren alle an Bord. Runjaic hat für das Derby also die Qual der Wahl. Derzeit geht der 41-Jährige mehrere Gedankenspiele durch — überlegt, wer die gesperrten Goran Sukalo und Ranisav Jovanovic ersetzen könnte. Beste Karten auf der Sechserposition hat Tanju Öztürk, dem Runjaic bereits am Sonntag nach seinem 27-Minuten-Einsatz gegen Kaiserslautern ein gutes Spiel attestierte. "Tanju hat sofort ins Spiel gefunden, war sehr aktiv im Mittelfeld. Er ist auf jeden Fall ein Kandidat", erklärte der Coach. "Aber auch auf Spieler wie Kevin Wolze ist Verlass."

Der 22-Jährige erhielt gestern nach dem Training ein Sonderlob. "Kevin hat seit meinem Amtsantritt noch in keinem Training gefehlt. Er hat noch nie seinem Unmut Luft verschafft, ist unglaublich fleißig und stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft", sagte Runjaic. "Er zählt zu den Spielern, die es verdient hätten, auch von Beginn an zu spielen." All zu weit aus dem Fenster lehnen wollte sich der Coach gestern aber nicht. "Wie gesagt, das sind noch Gedankenspiele. Aber Kevin ist sicher mehr als eine Alternative."

Der ehemalige Wolfsburger, der von 2006 bis 2008 für den englischen Klub Bolton Wanderers spielte, fühlt sich vor allem im linken Mittelfeld wohl, genauso wurde er in der Vergangenheit aber als Außenverteidiger eingesetzt. Runjaic sieht den Allrounder, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft, eher auf der linken Außenbahn.

Wolze selbst brennt auf seinen Einsatz. Zuletzt stand er am 2. Spieltag in Regensburg in der Startelf des MSV. Danach folgten Kurzeinsätze und Einsätze in der zweiten Mannschaft. Wolzes Ansprüche sind aber freilich andere. Er will zurück ins Zweitligaaufgebot. Dass er auch wichtige Tore erzielen kann, bewies er beim VfR Aalen im Dezember, als er zum späten 1:0-Sieg traf. "Der Trainer und ich haben in den vergangenen Wochen häufig gesprochen. Es freut mich, dass er meine Arbeit wertschätzt. Das ist ein bisschen auch Genugtuung, immerhin war ich zwischenzeitlich schon bei der zweiten Mannschaft", so Wolze, der in der letzten Saison noch Stammspieler bei den Profis war (33 Einsätze, vier Tore). "Es ist ein schönes Gefühl, wieder dabei zu sein. Und ich würde mich riesig freuen, am Freitag aufzulaufen."

In der Offensive ist eine Variante mit Maurice Exslager in der Spitze denkbar. Er hatte sich nach der Partie gegen Kaiserslautern selbst für diese Position angeboten. Seine überschaubare Trefferquote im gestrigen Training wollte der Coach aber nicht überbewerten. "Training und Wettkampf sind nicht zu vergleichen", sagte Runjaic mit einem Augenzwinkern, der sich auch noch unklar über die Einsatzzeit von Jürgen Gjasula ist.

Der Spielmacher des MSV sammelte am Dienstag 60 Minuten Spielpraxis in der Regionalliga. Runjaic tritt aber auf die Bremse. "Für 90 Minuten reicht Jürgens Kraft noch nicht", sagte er.

Für Andreas Ibertsberger, den zuletzt Adduktorenprobleme plagten, kommt ein Einsatz von Beginn an zu früh.

(RP)
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