MSV Duisburg Wagner schuftet fürs Comeback
Wenn die Kollegen an der türkischen Riviera hart arbeiten und eine Menge an Schweiß vergießen, übt Sandro Wagner fürs Comeback. Das hat er für Ende Februar im Visier.
Viel kann für den weiteren Verlauf der Saison davon abhängen, ob Sandro Wagner und Sören Larsen wieder richtig auf die Beine kommen. Geht es gut mit den beiden Ausnahmestürmern, ist vieles möglich, braucht sich der MSV nicht vor der Konkurrenz beispielsweise aus Kaiserslautern zu verstecken.
Längst wieder im Lauftraining
Der ausgeheilte Kreuzbandriss erlaubt dem ehemaligen Münchener, der mit fünf Treffern so erfolgversprechend in die Runde startete, schon wieder Laufübungen und Balltraining. Zum Trainingslager hat es nicht gereicht, das hätte auch keinen Sinn gemacht. Kollege Larsen ist da besser dran. Zehenbruch und Muskelfaserriss hatten ihn aus der Bahn geworfen.
Nach Wagner erwischte es ausgerechnet Larsen, den Ex-Schalker, der nach längerer Wettkampf-Abstinenz scheinbar wieder Anschluss gefunden hatte bis zu dem Verletzungspech.Als die Saison mit dem Auswärtsspiel in Frankfurt begann, da schien Wagners Stern steil aufzugehen. Beide Treffer zum 2:1-Sieg erzielte der aus München gekommene Europameister der U21 und war auch fortan kaum aufzuhalten. Bis das große Malheur passierte. Die Wagner-Story im Kurzen: Schwere Verletzung, mehrere Diagnosen, die dann fällige Operation nach der bösen Wirklichkeit, anschließend die stupide, aber unbedingt notwendige Rehabilitation, insgesamt ein halbes Jahr Pause sie warfen den Stürmer aus der bis da hin so treffsicheren Bahn.
Mit fünf Toren hatte Wagner die Torschützenliste der zweiten Liga nach sechs Spielen angeführt, als gegen Bielefeld bei der bitteren 0:3-Niederlage das Aus kam. Eine sportlich endlich sehr erfreuliche Spielzeit bahnte sich offenbar an, nachdem es im ersten Jahr seiner Tätigkeit beim MSV nicht ganz nach Wunsch gelaufen war. In der neuen Saison traf Wagner, wie er wollte. "Mein Selstvertrauen hat mit jedem Treffer zugenommen, ich habe mich total sicher gefühlt”, sagte er im Blick zurück. Sein Abschluss vor demgegnerischen Tor fehlte der Mannschaft nach seiner Verletzung.
Nun durchlebt Wagner eine Zeit der Zuversicht. Die Schinderei lohnt sich für den höchst sympathischen Profi. "Ich fühle mich ausgesprochen gut”, sagt Sandro Wagner, der die Reha in Düsseldorf bei Bernd Restle absolviert, der einen ausgezeichneten Namen besitzt. Spätestens Ende Februar will Wagner wieder bei der Mannschaft sein. "Möglichst noch früher”, meint er. Aber überstürzen will er nichts. Das Gefahren-Potenzial dafür ist viel zu groß.
Die Hochzeit mit Denise
Sandro Wagner, der in der Winterpause seine Denise heiratete, hat sich für dieses Jahr zum Ziel gesetzt, "gesund zu werden und dann zu bleiben”. Klar, der junge Mann hatte während der Leidenszeit einige Tiefpunkte, die er auch einräumt, aber Wagner blickt trotzdem zuversichtlich nach vorne: "Ich habe in dieser Zeit viel gelernt, jetzt will ich ganz schnell wieder da sein.”Das Jahr 2009 hatte für ihn so seine Reize. Der Gewinn der Europameisterschaft mit der deutschen U21, der auch mit seinen beiden Treffern im Finale zustande kam, war der Höhepunkt. Ein schillerndes Vergnügen. "Ich komme wieder, denn ich bin ein Kämpfer”, sagt er.
