MSV Duisburg Verletzungsmisere des MSV hält an

Duisburg · Fünf Stammspieler fallen beim Fußball-Zweitligisten für das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli am Sonntag aus.

2. Bundesliga 12/13: Duisburg - Aue
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Der gestrige Tag sollte eigentlich zur Regeneration dienen. Auslaufen stand nach dem 2:1-Erfolg des MSV Duisburg über den FC Erzgebirge Aue auf dem Programm. Eine lockere Einheit, an der aber mehr als eine Handvoll Spieler nicht teilnehmen konnte. Der Fußball-Zweitligist bezahlte seinen ersten Heimsieg der Saison aus personeller Sicht teuer. Gegen Aue verletzten sich gleich vier Spieler. Das lässt die Liste der Ausfälle derzeit auf neun ansteigen.

Neben den Langzeitverletzten Jurgen Gjasula (Reha nach Herzmuskelentzündung), Timo Perthel und Markus Bollmann (beide Mittelfußbruch) und dem erkrankten Flamur Kastrati fallen nun auch Felix Wiedwald, Andre Hoffmann, Goran Sukalo und Toni da Silva aus.

Überdies plagen Branimir Bajic, der für das Spiel beim FC St. Pauli am Sonntag (13.30 Uhr) seine Rot-Sperre absitzen muss, Bandscheiben-Probleme. Eine Untersuchung des Kapitäns steht noch aus. "Die gesamte Situation war von der Anspannung und Psyche sehr schwer. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich binnen weniger Minuten mehrere und noch dazu zentrale wichtige Spieler verletzt auswechseln musste", sagte Trainer Kosta Runjaic. "Die Jungs, die spielten, haben das dennoch hervorragend gemacht."

Die Verletzungssorgen nehmen damit beim ohnehin gebeutelten Klub in dieser Saison kein Ende — und treffen Coach und Mannschaft hart, weil dem Duisburger Spiel mit Wiedwald, Sukalo und Hoffmann drei zentrale Figuren fehlen.

Insbesondere der Ausfall von Torhüter Felix Wiedwald wiegt schwer, dessen Mittelhandbruch (vierter Knochen der linken Hand) noch am Sonntagabend in der Buchholzer Unfallklinik operiert wurde; und der voraussichtlich bis Ende Februar ausfällt. Der 22-jährige Keeper, dem wie berichtet ein Angebot des englischen Premier-League-Klub Aston Villa vorliegen soll, ist auch in dieser Saison eine Bank im Tor der Duisburger. Gegen Aue vereitelte Wiedwald, der beim Gegentor mit der linken Hand an eine Torstange gefallen war, mehrere gute Chancen und hielt seinem Team trotz gebrochener Hand den Sieg fest.

Für ihn rückt nun Roland Müller zwischen den Pfosten in die Verantwortung. Der philippinische Nationaltorwart, der bisher noch keinen Zweitliga-Einsatz hatte, stand nach Wiedwalds Platzverweis im Pokalspiel in Karlsruhe für die letzten Sekunden auf dem Platz. Andre Hoffmann muss mit einem Muskelfaserriss in den Adduktoren passen. Kosta Runjaic rechnet mit "drei bis vier Wochen" Pause. Das ist ein herber Rückschlag und reißt in der Defensive eine Lücke, wo Hoffmann zuletzt bereits für Branimir Bajic in der Innenverteidigung aushalf.

Fraglich ist dagegen noch, wie schwer es Goran Sukalo und Antonio da Silva getroffen hat. Sukalo humpelte am Sonntag nach 61 Minuten vom Platz und musste mit einer Wadenzerrung ausgewechselt werden. Eventuell entpuppt sich die Verletzung auch als Faserriss. Den könnte sich auch da Silva zugezogen haben. Der Mittelfeldspieler blieb nach der Pause aufgrund von Oberschenkelproblemen direkt in der Kabine. "Bei beiden müssen wir von Tag zu Tag schauen", sagte Runjaic. Realistisch sind zwei Wochen Pause.

Durch den Ausfall von Sukalo und Hoffmann fehlt damit das zuletzt überzeugende Duo im defensiven Mittelfeld. Die Alternativen heißen Zvonko Pamic, Dustin Bomheuer, Tanju Öztürk und für Toni da Silva Valeri Domovchiyski. Runjaic muss seinen Kader in dieser Woche komplett umkrempeln — das sind schlechte Voraussetzungen im Kampf gegen den Abstieg.

(kew)
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