MSV Duisburg Verhandlungen nähern sich dem Ende

Duisburg · Drei Punkte mehr hat der MSV Duisburg durch den Sieg gegen Erzgebirge Aue mehr auf seinem Punktekonto. Mindestens drei Millionen Euro braucht er noch. Auch gestern liefen die Bemühungen weiter, das Profigeschäft aus der finanziellen Klemme zu befreien.

Das sagen die MSV-Fans zu der drohenden Insolvenz
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Das sagen die MSV-Fans zu der drohenden Insolvenz

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Vor dem Spiel trafen sich die Verantwortlichen für den Verein, um die Zebras finanziell wieder flüssig zu machen. Heute wird es ein weiteres Treffen geben.

Oberbürgermeister Sören Link schaute gestern ebenfalls vorbei. Dass er auch auf die Finanzlage angesprochen wurde, bedarf keiner näheren Erläuterung. Das Hilfsangebot durch das Stadtoberhaupt muss sich aber auf die Vermittlung von Kontakten beschränken.

Die Stadt und ihre Töchter haben eigene finanzielle Sorgen. Geld gibt es keins. Udo Kirmse, der Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins, sprach davon, dass er derzeit von morgens sechs Uhr bis nachts um drei an der Lösung der Probleme arbeite. Es gebe nicht nur einen Plan A, sondern auch einen Plan B und einen Plan C oder D. Das bedeutet zugleich, dass der Vorstand des Vereins bislang nicht auf den Rettungsplan der Stadion-Projektgesellschaft vorbehaltlos eingestiegen ist.

An den Einzelheiten bleibt weiter zu feilen. Dem Bezahlsender Sky sagte Kirmse, dass er davon ausgehe, dass beide Seiten eine gemeinsame Lösung finden. Der Aufsichtsrat hat inzwischen Stellung zum Sanierungskonzept bezogen. Wie es heißt, werden die offenen Punkte, in diesen Tagen besprochen.

Dem Vernehmen nach hat der Aufsichtsrat sein Votum ebenso an Bedingungen geknüpft. Aber selbst wenn dieser die Strukturreform absegnen sollte, kann das noch keine endgültige Entscheidung sein. Über Satzungsänderung müssen die Mitglieder auf einer außerordentlichen Versammlung mit 75-prozentigen Mehrheit befinden.

Die Fans forderten auf einem Plakat mehr Transparenz. Zuvor hatte sich der Ex-Vorsitzende Andreas Rüttgers bei der Demo der Zebrafreunde feiern lassen. Rüttgers ging nach dem Sieg in den Spielertunnel und umarmte Trainer und Kicker. So ganz will er sich aus dem Geschäft offenbar nicht verabschieden. Dass so etwas nach einem Handtuchwurf möglich ist, lässt auch erkennen, dass ein irgendwie gearteter Machtwechsel beim MSV noch nicht stattgefunden hat.

Zur undurchsichtigen Lage passt ebenfalls das Gerücht, dass sich Stadionbauer Walter Hellmich wieder mehr für den MSV engagieren will. Dem Vernehmen nach ist er der starke Mann im Hintergrund und demnach Geldgeber. Doch Demos, Buschfunk und Schulterklopfen bringen kein Geld. Mit dem Sieg gegen Aue macht die Arbeit vielleicht ein wenig mehr Freude, und zeigt, dass sich die Mühe lohnt.

(kew)
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