Msv Duisburg Tsourakis verblüfft Fans und Gegner

Duisburg · MSV-Mittelfeldspieler Athanasios Tsourakis überzeugte beim 1:1 der Zebras gegen den türkischen Erstligisten Konyaspor mit wendigen Dribblings. Im Kader der Türken tummelte sich internationale Fußball-Prominenz.

 Da gibt es für Marcel Lenz absolut nichts zu halten. Konyaspors Hasan Kabze (ganz rechts) zirkelt den Ball nach fünf Minuten herrlich ins rechte Eck. Der MSV gab in der Folge aber nicht auf und kämpfte sich zurück in die Partie.

Da gibt es für Marcel Lenz absolut nichts zu halten. Konyaspors Hasan Kabze (ganz rechts) zirkelt den Ball nach fünf Minuten herrlich ins rechte Eck. Der MSV gab in der Folge aber nicht auf und kämpfte sich zurück in die Partie.

Foto: Nicole Amend

Die letzte Einheit des Trainingslagers führte die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg von Side nach Belek: Dort traf man nicht nur den türkischen Erstliga-Aufsteiger Torku Konyaspor zum Testspiel, sondern auch etliche Berater und Ehemalige. Wer nicht spielen musste, fand so immerhin reichlich Gesprächspartner — Torwart Michael Ratajczak, der seine verdiente Pause bekam, ebenso wie Michael Gardawski, der wegen Leistenproblemen geschont wurde. In Belek trafen einige Duisburger zudem ihren ehemaligen Mitspieler Vasileios Pliatsikas, zudem schauten die Ex-Profis Pablo Thiam und Valerien Ismael vorbei, die mittlerweile für die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg arbeiten.

 Athanasios Tsourakis (Mitte) sorgte beim Testkick gegen den türkischen erstligisten Konyaspor für ordentlich Wirbel im Mittelfeld. Er krönte seinen Auftritt mit dem 1:1-Ausgleich kurz vor der Pause. Ungewöhnlich: Konyaspor musste in der ersten Halbzeit das Trikot wechseln. Die Leibchen sahen denen der "Zebras" zu ähnlich.

Athanasios Tsourakis (Mitte) sorgte beim Testkick gegen den türkischen erstligisten Konyaspor für ordentlich Wirbel im Mittelfeld. Er krönte seinen Auftritt mit dem 1:1-Ausgleich kurz vor der Pause. Ungewöhnlich: Konyaspor musste in der ersten Halbzeit das Trikot wechseln. Die Leibchen sahen denen der "Zebras" zu ähnlich.

Foto: nicole amend

Doch auch auf dem Platz gab es internationale Prominenz: Bei Konyaspor spielte Ex-Barcelona-Star Aleksandr Hleb bis weit in die zweite Hälfte, der türkische Nationalspieler Hasan Kabze erzielte schon nach fünf Minuten das 1:0 mit einem sehenswerten Freistoß in den Winkel, bei dem MSV-Keeper Marcel Lenz chancenlos war. Beim türkischen Erstligisten steht auch noch Ex-Bundesliga-Torschützenkönig Theofanis Gekas unter Vertrag, der allerdings verletzt nur zuschauen konnte. Dafür machte ein anderer Grieche auf sich aufmerksam: MSV-Mittelfeldwirbler Athanasios Tsourakis. Der 23-Jährige durfte durchspielen und verblüffte Fans und Gegner immer wieder mit seinen wendigen Dribblings. Zwar war die Fehlerquote bei den Pässen noch arg hoch, doch Tsourakis machte das mit seinem Tor in der 39. Minute zum 1:1-Endstand wieder wett. Dabei spielte er zwei türkischen Abwehrspielern auf der linken Außenbahn Knoten in die Beine, zog in den Strafraum und den dritten Gegenspieler auf sich, bevor er mit einem platzierten Schuss ins lange Eck abschloss. Die Szene gefiel auch Karsten Baumann: "Nach vorne war bei uns meistens am Sechzehner Schluss — bis auf das eine Mal, wo Ata sich so gut durchsetzt." Der MSV-Trainer war trotz der ersten Kritik insgesamt sehr zufrieden mit dem Spiel: "Es war ein richtig guter Test mit guten Zweikämpfen von beiden Seiten — bis auf den einen", meinte Baumann mit Blick auf den Moment, als einem Konyaspor-Akteur nichts Besseres einfiel, als Deniz Aycicek von hinten in die Beine zu springen.

Gut, dass sich der Mittelfeldspieler dabei nicht verletzte, denn er hatte das Spiel in Hälfte zwei belebt: Seine Freistöße brachten durchweg mehr Gefahr als die Versuche von Kevin Wolze und Erdogan Yesilyurt in Hälfte eins. So zirkelte "Ayci" den Ball in Minute 67 nur knapp über die Latte und legte fünf Minuten später Markus Bollmann das Spielgerät passgenau auf den Kopf — dessen Versuch huschte knapp am langen Pfosten vorbei.

Auf der Gegenseite bot sich nach der Pause Babacar M'Bengue als Vertreter des am Rücken verletzten Sascha Dum an — und das sehr ordentlich: Der 22-Jährige räumte kompromisslos auf und ließ kaum etwas anbrennen. Im Kopfballspiel ist er dank seiner kräftigen und großen Statur ohnehin im Vorteil gegenüber dem eher schmal gebauten Maximilian Güll, der aber aufgrund seiner bereits in der Liga gezeigten starken Leistungen Baumanns erste Wahl als Dum-Vertreter ist. Gestern fiel Güll gegen M'Bengue etwas ab, doch das dürfte auch der intensiven Arbeit im Trainingslager geschuldet sein.

Umso mehr freute sich Baumann über die Intensität des letzten Testspiels: "Für ein Spiel am Ende eines Trainingslagers war das ein sehr gutes. Das hätte ich nach der morgendlichen Einheit nicht gedacht. Aber das war richtig gut, wie die Jungs ihren inneren Schweinehund noch einmal überwunden haben."

Heute geht es um 7 Uhr zum Flughafen von Antalya, um 10 Uhr startet der Flieger. Morgen hat die Mannschaft einen Tag frei, Montag steht die Vorbereitung auf das nächste Testspiel an: Das Benefizspiel gegen Borussia Dortmund am Dienstag ab 19.30 Uhr in der Arena. Da wird dann noch mehr Prominenz auf dem Platz stehen

(RP)
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